Grundvoraussetzung für eine lange Funktionssicherheit von Polyamidwerkstoffen ist  eine werkstoffgerechte Konstruktion. Werden hierbei Fehler gemacht, steigt der Werkstoff — egal ob mit oder ohne inkorporierten Schmierstoff ­— frühzeitig aus. Nachfolgend einige Tipps:

Die Oberflächenrauheit des Gegenlaufpartners: In der Literatur wird für die Anwendung Polyamid auf Stahl eine optimale Oberflächenrauheit des Stahlpartners  von Rv von 1 bis 3 Mikrometer angegeben. Eine geschliffene Gegenlauffläche ist deshalb zu empfehlen.

Riefenorientierung: Beim Schleifen eines metallischen Gegenlaufpartners ist auf die Riefenorientierung  zu achten.  Eine Ausrichtung in Gleitrichtung ist vorteilhaft. Am ungünstigsten sind Schleifriefen unter 45 Grad zur Gleitrichtung.

Oberflächenbehandlung des metallischen Gegenlaufpartners: Eine geeignete Lackierung der Gegenlaufoberfläche reduziert deutlich die Abrasivität dieser, was sich in längeren Standzeiten der Polyamidplatten bemerkbar macht.

Lastverteilung: Es ist auf eine möglichst gleichmäßige Lastverteilung zu achten. Bei Kanterträgern kann es  zur Überschreitung der zulässigen spezifischen Flächenbelastung kommen, was dann zu erhöhtem Verschleiß führt.

Gleitgeschwindigkeit: Die zulässige Gleitgeschwindigkeit sollte nicht überschritten werden. Dabei ist das Zusammenspiel zwischen Belastung, der Relativgeschwindigkeit und Reibstellentemperatur zu beachten. Als Orientierung kann der p x v-Wert herangezogen werden.

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