Companion Specification,

Vertreter von VDMA und der OPC Foundation bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung. (Bild: VDMA)

Im Rahmen der Automatica unterzeichneten die VDMA Fachabteilung Industrielle Bildverarbeitung und die OPC Foundation dazu eine Absichtserklärung („Memorandum of Unterstanding“) zur Erarbeitung einer OPC UA Machine Vision Companion Specification. Dem Entschluss voraus ging eine internationale Studie unter der Leitung von VDMA IBV im vergangenen Sommer. Sie sollte aufzeigen, welche Standards wichtig sind, um die Branche auf die Zukunft vorzubereiten.

„Kameraschnittstellen und Standards für die Kommunikation und Vernetzung diverser Bildverarbeitungskomponenten innerhalb des Systems sind da und erleichtern die Arbeit von Systemintegratoren ungemein. Was fehlt ist ein generisches Interface für Bildverarbeitungs-Systeme auf der Anwendungsebene“, sagt Dr. Horst Heinol-Heikkinen, Geschäftsführer von Asentics und Mitglied im Vorstand von VDMA Industrielle Bildverarbeitung. Dieses Thema will VDMA IBV mit der OPC UA Machine Vision Companion Specification angehen. Erste Diskussionen, welche Informationen, Daten, Funktionen und Dienste in ein Produktionsnetzwerk zu integrieren wären und in OPC UA abgebildet werden sollen, wurden begonnen.

Wenn Maschinen sehen und verstehen

Bildverarbeitungssysteme sind in der industriellen Produktion unverzichtbar geworden. Sie prüfen Qualität, führen Maschinen, steuern Abläufe, identifizieren Bauteile, lesen Codes und liefern wertvolle Daten zur Optimierung der Produktion. Keine andere Komponente im Produktionsprozess sammelt und interpretiert schon heute so viele Daten wie die Bildverarbeitung „Sie ist aus meiner Sicht Schlüsseltechnologie für die erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0“, sagt Noffz und Heinol-Heikkinen ergänzt: „Standardisiert eingebunden, avanciert die Bildverarbeitung mit ihren Möglichkeiten vom bloßen Inspektor zum wahren Produktionsoptimierer.“

Stefan Hoppe, Vice President der OPC Foundation, erläutert: "Das Ziel der OPC Foundation ist es, einen Industriellen Interoperabilitätsstandard für die horizontale und vertikale Integration vom Sensor bis in die IT-Enterprise Ebene zu schaffen. Basis dafür ist die Technologie OPC UA, welche aus der industriellen Automation entstanden ist, aber unabhängig von der Branche auch in anderen vertikalen Märkten eingesetzt wird. OPC UA ist als Kommunikationstechnologie der Referenzarchitektur von Industrie 4.0 gesetzt - es erlaubt Daten und Dienste von Geräten oder Maschinen zu beschreiben und bietet integrierte Mechanismen den Zugriff darauf zu definieren und zu schützen. Außerdem wird natürlich auch der Datentransport unterlagert für verschiedene Szenarien in der Fabrik oder bis in die Cloud geregelt. Aufgrund der Relevanz für die deutsche Industrie hat das BSI die Sicherheit von OPC UA untersucht und die Ergebnisse mit einem sehr positiven Statement veröffentlicht. Interessant für andere Organisationen sind die Modellierungsmöglichkeiten, mit denen beschrieben wird, was für Daten transportiert werden sollen oder welche Dienste verfügbar sind. VDMA IBV hat das Potential von OPC UA erkannt, die Umsetzung der gemeinsamen Spezifikation wird enorm zur vereinfachten und sichereren Anbindung von Bildverarbeitungs-Systemen in die Steuerungswelt aber auch direkt in die IT-Welt führen."

Innerhalb des VDMA befassen sich mehr und mehr Bereiche mit OPC Unified Architecture. Ein VDMA Leitfaden „Industrie-4.0-Kommunikation mit OPC-UA“ ist momentan in Arbeit. Er soll den Maschinen- und Anlagenbau bei der Einführung unterstützen und Handlungsempfehlungen geben. „Unser Ziel ist es, mit dem Leitfaden ein klares Bekenntnis zu OPC UA in der Industrie 4.0-Kommunikation zu geben. Dies führt zum Absenken der Hemmnisse kleiner und mittelständiger Unternehmen beim Auf- und Ausbau der I4.0-Kommunikation.“, sagt Dr. Christian Mosch, vom VDMA-Forum Industrie 4.0.

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