Hacker in Aktion (Symbolbild).

Hacker in Aktion (Symbolbild). (Bild: Nmedia/Fotolia)

Nachdem 2016 als das Jahr der Online-Erpressung in die Geschichte eingehen wird, wird sich Ransomware im kommenden Jahr in mehrere Richtungen weiterentwickeln, so zumindest die Erwartung des TI-Sicherheitsanbieters Trend Micro. Acht Trends hat das Unternehmen für 2017 identifiziert, darunter - leider - erfolgsversprechende Betrugs- und Schadmaschen Krimineller, aber auch neue Verpflichtungen für Unternehmen.

Erpresser-Software: Angriffsmethoden und -ziele werden vielfältiger

Wie von Sicherheitsexperten erwartet hat sich 2016 zum Jahr der Cyber-Erpressung entwickelt. Das lag an mehreren Faktoren: Die Angriffe vereinen unterschiedliche Verteilungsmethoden und nicht zu knackende Verschlüsselung mit ihren Drohkulissen. „Ransomware-as-a-Service“ ist ein Geschäftsmodell, bei dem Betreiber ihre Infrastruktur an Cyberkriminelle vermieten. Dies brachte auch technisch nicht Versierte ins Geschäft. Und schließlich konnten Hacker nach der Veröffentlichung von Ransomware-Code ihre eigenen Versionen erstellen. Dies alles führte dazu, dass zwischen Januar und September ein 851-prozentiger Anstieg an Ransomware-Familien zu verzeichnen war. Nachdem der Höhepunkt 2016 überschritten wurde, folgt nun eine Periode der Stabilisierung: Für das kommende Jahr rechnen Forscher bei Trend Micros mit einem 25-prozentigen Zuwachs, also 15 neuen Familien pro Monat.

Bei mobilen Endgeräten wird es dieselbe Entwicklung geben wie bei Desktops, weil die Zahl der mobilen Nutzer hoch genug ist, um als Angriffsziel profitabel zu sein. Daneben werden auch Geldautomaten, Point-of-Sale-Systeme oder andere Computing-Terminals betroffen sein.

Anders ist die Situation bei smarten Geräten: Derzeit lohnt es sich noch nicht, sie in Geiselhaft zu nehmen. Es ist beispielsweise günstiger, eine gehackte smarte Glühbirne zu ersetzen als Lösegeld zu zahlen. Und auch wenn sich die Drohung lohnen könnte, die Kontrolle über die Bremsen eines fahrenden Autos zu übernehmen, ist der Aufwand dafür zu hoch.

Größeren Schaden werden Cyberkriminelle mit Erpresser-Software in Industrieumgebungen und Angriffen gegen das industrielle Internet der Dinge (IIoT) anrichten. Denn mit der Drohung, eine Produktionsstraße außer Betrieb zu setzen oder die Parameter einer Anlage wie die Temperatur zu manipulieren, lässt sich mehr Lösegeld erpressen.

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