Stapelbediengerät Stack Access Machine,

Mit dem Stapelbediengerät Stack Access Machine lassen sich einzelne Behälter künftig vollautomatisch aus aufgetürmten Stapeln herausnehmen. (Bild: Fraunhofer IML)

Regalzeilenlager ermöglichen den Einzelzugriff auf jeden Behälter eines Lagers, erfordern jedoch Investitionen in unflexible Regaltechnik. Blocklager sind dagegen preiswert und flexibel, doch ein Zugriff auf einen Behälter nach Wahl ist nicht möglich. Das Stapelbediengerät Stack Access Machine des Fraunhofer IML vereint die Vorteile beider Lagersysteme.

Dafür sorgen zwei vertikal verfahrbare Lastaufnahmemittel (LAM) für Behälter. Um auf einen Zielbehälter zuzugreifen, fährt SAM zunächst vor den entsprechenden Behälterstapel. Während das untere LAM auf Höhe des Zielbehälters ausfährt, fährt zeitgleich das obere LAM auf Höhe des Behälters darüber aus. Anschließend heben die Lastaufnahmemittel beide Behälter zeitgleich an. Der obere Behälter wird dabei höher angehoben – und macht so den Weg frei, um den unteren Behälter zu entnehmen und auf dem Stapelbediengerät abzusetzen. Schließlich setzt das obere LAM den oberen Teilstapel auf den vor Ort verbleibenden Behältern ab. Dieses Prinzip lässt sich auch umkehren – und so Behälter an beliebiger Stelle eines Stapels einlagern.

Das Fahrerlose Transportfahrzeug (FTF) macht somit Regale für Behälter überflüssig. Stattdessen werden die Behälter auf dem Boden des Lagers direkt übereinandergestapelt. Ein weiteres Einsatzfeld ergibt sich bei Behältern mit seitlicher Öffnung. SAM kann dann eigenständig ein mobiles Regal vor dem Kommissionierer aufbauen.

Flexible Kommissionierung

Funktion SAM,
Die Stack Access Machine fährt vor den Stapel (1), hebt Zielbehälter und darüber liegenden Behälter an (2), entnimmt den Zielbehälter (3) und setzt den oberen Stapel auf die verbliebenen Behältern (4). (Bild: Fraunhofer IML)

Das neue FTF macht Bereiche wie die Kommissionierung oder die Produktionsversorgung flexibler: Durch den geringen Bedarf an fest installierter Lagerinfrastruktur lassen sich der Ort des Lagers und seine Kapazität jederzeit ändern – und auch die Leistung ist variabel. Außerdem kann SAM sich jederzeit auf unterschiedliche Behälterhöhen einstellen. Der Prototyp kann dabei Behälter von bis zu 30 Kilogramm anheben. Darüber hinaus sind Leasingmodelle denkbar, die einen auf einen bestimmten Zeitraum begrenzten Einsatz von mehr Fahrzeugen ermöglichen, zum Beispiel im Weihnachtsgeschäft oder bei Produktionsspitzen. Damit ermöglicht SAM die Automatisierung nahezu jedes Lagers – ohne große Investitionen auf Basis von langfristigen Prognosen.

Einen ersten Prototyp der »Stack Access Machine« präsentiert das Fraunhofer IML exklusiv auf der CeMAT 2016. Um die Entwicklung der zum Patent angemeldeten Erfindung weiter voranzu-treiben, sucht das Institut noch nach einem Industriepartner.

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