Auszubildende an Maschine mit AmbiWise,

Auszubildende bei der Anwendung von AmbiWise an einer Arbeitsstation. (Bild: Daimler AG)

AmbiWise steht für „Alltagsgerechte, mobile, kontext-sensitive Benutzungsschnittstellen für optimierten Wissensaustausch“ und ist ein Assistenz- und Kollaborationssystem. Es ermöglicht den mobilen und standortübergreifenden Wissensaustausch im Unternehmen.

So kann Wissen direkt am Arbeitsplatz erfasst, aktualisiert und mit multimedialen Lerninhalten angereichert werden. Dank QR-Codes, iBeacons oder Sprache können Werker die Lerninhalte intuitiv und im Kontext der Fertigungs- oder Montagestation abrufen.

Mit Hilfe von Abbildungen, Videos oder Instruktionen durch Augmented Reality werden neue Beschäftigte angelernt und das Wissen bei bestehendem Personal aufgefrischt.

Montagebereich in Unternehmen wird komplexer

„Der Fertigungs- und Montagebereich in modernen Unternehmen wird immer komplexer. Mit AmbiWise lösen wir Standardanleitungen ab und ermöglichen den Mitarbeitern, individuelle Beschreibungen für Maschinen und Arbeitsschritte zu erstellen“, erklärt Fabian Quint, Projektleiter seitens des DFKI.

Somit geben die Beschäftigten ihr Wissen nicht nur innerhalb des Teams weiter – dank der Digitalisierung sind die Inhalte mobil und standortübergreifend einsetzbar. Ausscheidende Mitarbeiter können ihr Erfahrungswissen dokumentieren und neue Mitarbeiter können einfacher angelernt werden.

System mit mobilen Geräten kompatibel

Qualifizierung am Arbeitsplatz,
Die arbeitsplatzbezogene Qualifizierung wird einfacher und macht Spaß - dank selbsterstellter Lernvideos durch die Mitarbeiter. (Bild: Schaffler AG)

Die Benutzeroberfläche basiert auf den Web-Technologien HTML5, CSS3 und Javascript. Das System ist mit der Mehrzahl mobiler und stationärer Endgeräte kompatibel. Die Inhalte sind als Baumstruktur abgelegt, und die höchste Ebene bilden Stationen, die mit Tätigkeiten und Arbeitsschritten versehen sein können.

Die Arbeitsschritte können als herkömmlicher Text abgelegt oder mit multimedialen Inhalten wie Abbildungen, Videos und Augmented-Reality-Anweisungen beschrieben werden. Diese Inhalte können mobil vor Ort aufgenommen und einer Tätigkeit zugeordnet werden.

Zur Videoaufnahme werden unter anderem Smart Glasses eingesetzt, die durch die Aufnahme aus der Ich-Perspektive anderen Aufnahmegeräten wie Tablets überlegen sind. Bevor die Inhalte im System sichtbar sind, müssen sie einen mehrstufigen Freigabeprozess durchlaufen. In diesen Prozess können zum Beispiel Meister, Betriebsrat und Datenschutzbeauftragter eingebunden werden.

Erste Pilotprojekte bei Daimler und Schaeffler

Das AmbiWise-System wurde bei zwei Anwendungspartnern an fünf Standorten im Produktionsumfeld erprobt. Pilotanwendung war u.a. die Erstellung von Lernvideos mit Hilfe von Smart Glasses.

Bei Daimler zeigen die Lernvideos die Arbeitsausführung inklusive ergänzender Informationen aus Sicht eines erfahrenen Montagemitarbeiters. Die Lernvideos wurden unter realen Arbeitsbedingungen aufgenommen und bilden in sich geschlossene, kurze Lerneinheiten.

Bei Schaeffler konnten Mitarbeiter die erstellten Videos zusätzlich noch bewerten, Inhalte hinzufügen und Feedback geben. Das dient dazu, das System und seine Inhalte ständig zu verbessern und aktuell zu halten.

„Nach einer 15-minütigen Einweisung konnten die Nutzer das System produktiv einsetzen. Da AmbiWise quasi selbsterklärend ist, sehen wir darin eine zukunftsfähige Basis, um Wissen in Produktionsstandorten praxistauglich aufzubereiten und den Wissenstransfer auf dem Shop Floor zu unterstützen“, resümiert Quint.

AmbiWise wird aktuell im Demo-Center der Technologie-Initiative SmartFactory KL vorgeführt. hei

AmbiWise - Technik zum Menschen bringen (Quelle: DFKI Video)

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