Nachhaltigkeit,

Viele Maschinenbauer und Forscher sind davon überzeugt, dass durch nachaltiges Handeln ein wirtschaflticher Nutzen bei vielen Unternehmen erzielt wird. (Bild: Pixabay.de)

„Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell sichert den langfristigen Erfolg von Unternehmen.“ Davon ist nicht nur Markus Asch, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Alfred Kärcher, überzeugt, sondern auch viele Maschinenbauer und Forscher, die sich mit der Bedeutung von Nachhaltigkeit befassen – etwa für die Gesellschaft.

Gerade die Wirtschaft leistet hier wichtige Beiträge, die weit über die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Zahlung von Steuern und Abgaben hinausgehen, betonte Professor Dr. Timo Meynhardt, HHL Leipzig und Universität St. Gallen.
„Organisationen machen Gesellschaft. Doch die Firmen kennen ihren Beitrag für die Gesellschaft zum Teil zu wenig und verkaufen sich unter Wert“, sagte Meynhardt auf der Konferenz der VDMA-Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence im neu errichteten Kärcher-Auditorium.

Der Public-Value-Ansatz

Mit dem von ihm entwickelten Public-Value-Ansatz will Meynhardt dies ändern. Damit sei es den Unternehmen möglich, ihren Beitrag zum Gemeinwohl direkt zu steuern, betonte er. „Wir sind überzeugt davon, durch Nachhaltigkeit einen wirtschaftlichen Nutzen zu erzielen und rufen alle Unternehmen dazu auf, Nachhaltigkeit in ihre Firmen-DNA zu übernehmen“, bekräftigte Asch in seiner Eröffnungsrede diese Stoßrichtung.

Peter Hofelich, Staatssekretär im baden-württembergischen Ministerium für Finanzen und Wirtschaft stellte in seinem Grußwort die guten Voraussetzungen vor, die gerade das Bundesland im Südwesten hat, um als Leitanbieter für nachhaltige Produktionstechnik der Zukunft voranzugehen: „Eine starke Wirtschaft gepaart mit einer leistungsfähigen Bildungs- und Forschungsinfrastruktur: dies ist die Basis für nachhaltiges Wirtschaften in Baden-Württemberg. Das Land unterstützt die Wirtschaft dabei in vielfältiger Weise und nach Kräften. Ohne die intelligenten Lösungen unseres Maschinenbau- und Anlagenbaus sind eine Energiewende, der Strukturwandel in eine digital vernetzte Industrie 4.0 und letztlich die langfristige Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch nicht leistbar“, erklärte Hofelich.

Kontroverse Diskussionen

Auf dem anschließenden Podium diskutierten die Teilnehmer kontrovers. Aus der Sicht von Frau Dr. Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg reiche es nicht aus, sich auf bisherigen Errungenschaften auszuruhen. „Die Firmen haben nachzuholen und müssen den ganzen Produktionszyklus nachhaltig ausrichten, wie die nachhaltige Gewinnung der Rohstoffe sowie der Wiederverwertung von Ressourcen in Kreisläufen, aber auch innerhalb ihres sozialverträglichen Handelns“, sagte sie und plädierte für verbindliche Vorgaben seitens der Politik.“

Dem entgegnete Naemi Denz, Mitglied der Hauptgeschäftsführung im VDMA, dass gerade den klein- und mittelständischen Unternehmen nicht geholfen wäre, wenn sie mit weiteren Vorgaben und Berichtspflichten überfrachtet würden. „Die eng begrenzten personellen Ressourcen im Mittelstand können viel sinnvoller für gelebte Nachhaltigkeit eingesetzt werden. Nachhaltigkeit auf dem Papier hilft nicht weiter. Für Mensch und Umwelt mehr erreicht werden, kann durch angepasste Beratung und Unterstützung der Unternehmen. Genau hier setzt die VDMA-Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence seit vier Jahren erfolgreich an“, sagt Denz.

Einblicke in Nachhaltigkeistkonzepte

Im Nachhaltigkeitsmarktplatz konnten die Teilnehmer der Konferenz vielfältige Einblicke in gelebte Unternehmenspraktiken gewinnen. Zum Beispiel wie das Unternehmen H2O das Industriewasser so aufbereitet, dass es wieder verwendet werden kann, oder wie die Firma Lütze Nachhaltigkeit strategisch als Fundament für Effizienz in der Unternehmensführung nutzt.

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