Chinese an Maschine in Fabrikhalle,

Das deutsch-chinesische Joint Venture hat bereits 40 Mitarbeiter angestellt – sie wurden in Deutschland geschult. (Bild: ZhongDe Metal Group GmbH)

Das Unternehmen DeVeTec aus St. Ingbert im Saarland will von Jieyang aus mit ihrem chinesischen Partner DeWeiGao den gesamten asiatischen Markt bedienen. Das Joint Venture „Guangdong DeWeiGao High Technology Energy Co., Ltd.“ wurde im Sommer 2015 gegründet.

„In der MEC verknüpfen wir Innovation und Produktion – Ziel ist die Fertigung und konsequente Weiter- und Neuentwicklung von Abwärme-Kraftwerken und deren Komponenten für den asiatischen Markt. Aktuell produzieren wir eine Feldtestanlage – Anfang des Jahres soll sie an eine Deponie ausgeliefert werden. Im Frühjahr wollen wir die Serienproduktion starten“, erklärt Michael Schmidt, Geschäftsführer der DeVeTec.

80 Prozent der Abwärme wird nutzbar

DeVeTeC-Technik in Industrieanlage,
80 Prozent der Abwärme eines Industriebetriebs wird durch die DeVeTeC-Technologie wieder nutzbar. (Bild: ZhongDe Metal Group GmbH)

Für seine innovative Technologie wurde das deutsche Unternehmen bereits mehrfach ausgezeichnet. 80 Prozent der Abwärme eines Industriebetriebs wird durch das Verfahren wieder nutzbar – 17 Prozent als Strom, der Rest zur Wärme- oder Kälteerzeugung.

Das System erlaubt es, aus Abwärme, die sonst ungenutzt an die Umwelt abgegeben wird, verwertbaren Strom zu erzeugen – CO2-neutral und ohne zusätzliche Brennstoff- und Energiekosten. Der erzeugte Strom kann direkt genutzt und/oder ins Netz eingespeist werden. Das System basiert auf dem ORC-Verfahren (Organic Rankine Cycle).

Partner auf Augenhöhe

Die deutsch-chinesische Kooperation funktioniert auf der Basis gegenseitiger Beteiligung. Der chinesische Partner hat Anteile der deutschen GmbH erworben, DeVeTeC entsprechende Anteile am Joint Venture. „Das macht unser Modell sehr spannend. Wir sind Partner auf Augenhöhe. Ich kann diese Konstellation auch anderen Unternehmern empfehlen.“

Die Mitarbeiter des Joint Ventures wurden in Deutschland geschult. Ein deutscher Resident-Ingenieur lebt und arbeitet in Jieyang – alle anderen Mitarbeiter sind Chinesen.

„Sie wurden an unseren Maschinen ausgebildet – und da wir in der MEC die gleichen CNC-High-End-Maschinen haben wie bei uns, können wir den kompletten Fertigungsprozess sowie die Anlagenüberwachung von St. Ingbert aus überwachen und steuern – mit dem Ziel hin zur Industrie 4.0. Hier stehen benötigte Entwicklungen kurz vor ihrem Anschluss, wie zum Beispiel die intelligente, sich selbst überwachende Maschine.“

Hightech trifft auf visionäre Gestaltung

Als Standort hat sich die Metal Eco City wie von selbst angeboten: „Als ich im März 2014 das erste Mal in die MEC kam, stand für mich fest, dass ich Teil dieser Vision sein möchte. Hier trifft deutsches Hightech auf visionäres Gestaltungspotential des chinesischen Partners – was zu Synergieeffekten für ein zukunftsträchtiges Unternehmen wie unseres führt“, erklärt Schmidt.

„Der Weg war nicht nur einfach, doch ich weiß, dass ich einen verlässlichen Partner an der Seite habe, dem ich vertrauen kann. Er kennt nicht nur die Vertriebswege, weiß, wo wir Material einkaufen können und gut ausgebildetes Personal finden – unsere gemeinsam entwickelten Innovationen werden wir auf dem gesamten asiatischen Markt etablieren.“ hei

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