Gebäude mit Siemens-Schriftzug,

Siemens und Bentley Systems vereinbaren eine strategische Allianz, um neue Wachstumschancen in sich ergänzenden Bereichen der Industrie und Infrastruktur durch Integration digitaler Engineering-Modelle zu eröffnen. (Bild: Siemens)

Siemens und Bentley wollen zunächst 50 Millionen Euro in die Entwicklung gemeinsamer Lösungen für die Bereiche Infrastruktur und Industrie investieren, um ihre jeweiligen Angebote zum Nutzen der Endkunden auszubauen.

Im Rahmen dieser Aktivitäten sollen neue Cloud Services für eine vernetzte Datenumgebung genutzt werden, um die jeweiligen digitalen Engineering-Modelle beider Unternehmen zusammenzuführen. Über die vereinbarte Zusammenarbeit hinaus hat Siemens im Rahmen eines Unternehmensprogramms, das bis zur Börsennotierung von Bentley Systems läuft, Altaktien aus dem Bentley-Stammkapital im Wert von etwa 70 Millionen Euro erworben.

Bereits erfolgreiche Zusammenarbeit gestartet

Siemens und Bentley Systems arbeiten bereits erfolgreich in den Divisionen Digital Factory sowie Process Industries and Drives zusammen und haben dort schon entsprechende Softwareangebote integriert. So wurde die Technik der Bentley Reality-Modeling-Software in Siemens Process Simulate integriert, um lasergescannte Punktwolken bei der Modellierung von Industriebrachen zu nutzen.

Der Anbieter von schlüsselfertigen Fertigungslösungen für die Automobilindustrie TMS Turnkey Manufacturing Systems hat die innovative Punktwolkentechnologie bereits erfolgreich eingesetzt, um einen „digitalen Zwilling“ seiner Fertigungslinie zu erstellen. So konnte das Unternehmen seine Planungs- und Validierungsprozesse verbessern und dadurch den Zeit- und Kostenaufwand senken.

Aktuelle Daten aus Siemens-Lösungen nutzen

Mehrere Siemens-Divisionen werden in die neuen Investitionsinitiativen involviert sein. Der wesentliche Nutzen liegt darin, aktuelle Daten aus den Siemens-Lösungen über die komplementären Bentley-Anwendungen für Designmodellierung,
analytische Modellierung, Konstruktionsmodellierung und Asset-Performance-Modellierung zusammenzutragen.

So ermöglichen die integrierten und offenen Engineering-Modelle wie der „digitale Zwilling“ durch eine immersive 3D-Schnittstelle betrachtet eine bessere operative Performance, Darstellung und Zuverlässigkeit. Damit werden die 2D-Modelle der Siemens-Lösungen in die realitätsgetreuen 3D-Modelle von Bentley Systems integriert.

Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen

Siemens und Bentley Systems wollen in den Bereichen Energiemanagement, Energieerzeugung, Gebäudetechnik und Mobilität dort zusammenarbeiten, wo sich ihre Expertisen ergänzen. Beispielsweise ergänzen die Bentley-Anwendungen für die 3D-Modellierung und Strukturanalyse von Industrie- und Infrastruktureinrichtungen die Lösungen und das Domänen-Know-how von Siemens in den Bereichen Elektrifizierung und Automatisierung.

Siemens und Bentley werden jeweils Software des Partners anbieten und Komplettlösungen liefern, so dass Kunden ihre Projekt- und Asset-Performance durch Simulationen und virtuelle Inbetriebnahme verbessern können. Siemens und Bentley Systems werden auch künftig ihre Entwicklungen nach den Prinzipien der Offenheit und Interoperabilität
gestalten. hei

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