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Mit Petrya startet eine neue Generation gefährlicher Ransomware. (Bild: © sonjanovak - Fotolia)

Ransomware war ursprünglich darauf ausgelegt, Tausende von einzelnen Systemen zu infizieren und gegen Bezahlung den Nutzern wieder Zugriff zu gewähren. Die Auswirkungen solcher Ransomware-Kampagnen waren immer eingeschränkt, weil die Verteilungsmethode - Phishing-E-Mails - immer Zeit brauchte, um an Dynamik zu gewinnen.

WannaCry hat Ransomware auf den nächsten Level gehoben, indem sie einen Wurm-basierten Angriff auf Maschinen über eine bestimmte Sicherheitsanfälligkeit eingeführt hat. Der gestrige Petya-Ausbruch baut auf dieser Wurm-basierten, anfälligkeitsabhängigen Technik auf und fügt ein neues Element hinzu, das es ermöglicht, vermeintlich nicht verletzbare Maschinen zu infizieren. Petya macht dies, indem es Anmeldeinformationen von infizierten Maschinen stiehlt und diese verwendet, um vollständig gepatchte Maschinen zu infizieren.

Dieser hybride Ansatz verstärkt den Einfluss des Angriffs drastisch und bedroht die weltweit größten Konzerne mit der Aussicht, dass ihre Arbeitsflüsse unterbrochen werden, wenn eine ungepatchte Maschine weitere Tausende infiziert.

Natürliche Evolution der Ransomware-Technik

Steve Grobman, CTO bei McAfee dazu: „Wir glauben, dass die heutigen Vorkommnisse Teil der natürlichen Evolution der Ransomware-Technologie sind, aber auch ein Testlauf für einen viel größeren und ausgeprägteren Angriff in der Zukunft."

WannaCry hebe Ransomware auf den nächsten Level, indem er eine Wurm-basierte Infektion auf Maschinen einführte. Ein Wurm ist eine Malware-Technik, bei der ein infizierter Computer versucht, andere Computer zu finden und zu infizieren, die eine bekannte Schwachstelle haben. Wenn Maschinen infiziert werden, dann werden sie Teil des Wurms und „arbeiten“ für ihn, um zusätzliche Maschinen zu infizieren. WannaCry nutze eine Sicherheitsanfälligkeit in Microsoft Windows, zusammen mit einem Exploit, der es ermögliche, sich nicht nur durch eine Wurmtechnik zu verbreiten, sondern auch Dateien zu verschlüsseln und ein Lösegeld von seinen Opfern zu verlangen, erklärt Grobman.

„Das einzigartige Element von Petya ist, dass es auf der Wurm-basierten Technik aufbaut, die WannaCry etabliert hat und ein neues Element hinzugefügt hat, das die Infektion von eigentlich sicheren Maschinen ermöglicht. Es stiehlt Anmeldeinformationen von infizierten Maschinen und verwendet diese, um Maschinen, die auf dem neuesten Sicherheitsstandard sind, zu infizieren. Dieser Hybridansatz verstärkt drastisch den Einfluss und das Ausmaß des Angriffs."

Daher sei es für die nächste Generation von Ransomware-Angriffen zwingend notwendig, dass Unternehmen alle Systeme gegen bekannte Schwachstellen absichern, eine sichere Architektur schaffen, die fortschrittliche Cyber-Security-Defense-Technologien nutzt und einen umfassenden Back-Up-Plan für ihre Organisation einrichten. hei

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