Geld macht doch glücklich Cover,

Geld macht doch glücklich – wo die ökonomische Glücksforschung irrt“ von Joachim Weimann, Andreas Knabe und Ronnie Schöb, Schäffer Poeschel, 214 S., ISBN 978-3-7910-3194-1, 29,95 Euro. (Bild: Schäffer Poeschl Verlag)

 

Entgegen der Erwartungen handelt es sich bei dem Buch „Geld macht doch glücklich – wo die ökonomische Glücksforschung irrt“ von Joachim Weimann, Andreas Knabe und Ronnie Schöb nicht um eine Ansammlung von Mir-das-meiste-Argumenten. Vielmehr setzen sich die Autoren wissenschaftlich mit dem Easterlin-Paradoxon auseinander.  Dieses besagt, dass Menschen mit höherem Einkommen zwar glücklicher sind als Menschen mit niedrigerem Einkommen, dass aber der Anstieg der Einkommen aller nicht dazu führt, dass die durchschnittliche Lebenszufriedenheit wächst. Auf der Suche nach den Glücksfaktoren nehmen die Autoren diverse Forschungsergebnisse zu persönlichen Faktoren, wie beispielsweise die Ehe, unter die Lupe. Aber auch ökonomische Determinanten, wie Arbeitslosigkeit, Inflationsrate und Bildung. Außerdem beleuchten sie die Messmethoden, neue Daten und Analysen zum Easterlin-Paradoxon. Im Anhang schließlich erläutern die Autoren den wirtschaftswissenschaftlich interessierten Lesern die Dogmengeschichte der Glücksforschung.

Den Zusammenhang besser einordnen können

Und nein, am Ende des Buches erhält der Leser keine einfach gestrickte Antwort. Aber er sieht klarer als vorher und kann den Zusammenhang zwischen Wohlstand und Zufriedenheit sachlich fundierter einordnen. Das Wohltuende an dem hoch interessanten und dabei unterhaltsam geschriebenen Buch ist, dass die Autoren das emotionale Thema Glück wissenschaftlich aufgearbeitet haben und dementsprechend datenbasiert und ausgewogen argumentieren und sich nicht scheuen, verbleibende Lücken und Probleme wissenschaftlichen Ansetzens zu benennen. Damit braucht der Leser im Gegensatz zu den im Trend stehenden, nervenden Lebensratgebern mit Du-musst-es-doch-nur-so-machen-Anleitung kein schlechtes Gewissen zu haben. Ganz im Gegenteil: Weil sich die Glücksforschung nicht als normatives Konzept verwenden lässt, das vorschreibt, wie Dinge zu sein haben, bleibt der nach Glück strebende Leser als das gefordert was er ist, ein einmaliger und autonomer Mensch. Fazit: Absolut lesenswert!

Geld macht doch glücklich –
wo die ökonomische Glücksforschung irrt“ von Joachim Weimann, Andreas Knabe und Ronnie Schöb, Schäffer Poeschel, 214 S.,
ISBN 978-3-7910-3194-1

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