Vier Fragen an Hermann Issa, Director Marketing, Business Development, Sales bei Belectric OPV, und an Reinhard Probst, U.I. Lapp

Seit wann gibt es die Organische Photovoltaik?

Issa: Kommerziell wird die OPV seit etwa 2007 vermarktet – wissenschaftlich beschäftigt man sich seit den späten 70er-Jahren damit, und im Jahr 2000 hat Alan Heeger den Chemie-Nobelpreis für die Entwicklung leitfähiger Polymere bekommen – Forschungsergebnisse dazu hatte er zusammen mit anderen Wissenschaftlern schon 1977 publiziert.

Und seit wann beschäftigt sich die Lapp Gruppe damit?

Probst: Die Lapp Gruppe entwickelt passende Anschlusslösungen für organische Photovoltaik seit 2010.

Welche Anwendungsmöglichkeiten wären für den Maschinen- und Anlagenbau denkbar? Dürfen wir uns vorstellen, dass in 50 Jahren beispielsweise die Motoren von Anlagen mit Strom betrieben werden, der auch in den dunklen Produktionshallen von OPV-Modulen erzeugt wird? Oder dass jeder Mitarbeiter ein Shirt mit solchen integrierten Modulen trägt und sein Laptop sowie Telefon damit selbst speist?

Issa: In den Fabriken wird OPV vor allem helfen, zum Beispiel die Sensorik unabhängig von externen Stromquellen zu machen, und das Tablet wird sich vielleicht – eher als über das T-Shirt – über seine eigene mit OPV-Modulen ausgestattete Oberfläche laden.

Laut Fraunhofer Comedd darf man bei organischen Solarzellen bei geeigneter Verkapselung eine Lebensdauer von 30 Jahren erwarten. Stimmt das?

Issa: Bei entsprechender Verkapselung, zum Beispiel in Glaselementen, ist eine Haltbarkeit von 30 Jahren absolut kein Problem. Und selbst bei einfacher Verkapselung hat Belectric die Erfahrung gemacht, dass die Lebenserwartung deutlich höher ausfällt als von der Wissenschaft prognostiziert.

Die Fragen stellte Angela Unger, Redaktion

Reinhard Probst, Lapp, und Hermann Issa, Belectric OPV,
Links: Reinhard Probst, Lapp, Rechts: Hermann Issa, Belectric OPV. (Bild: Lapp)

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