Über 400.000 Blitze treffen Deutschland in den Monaten Mai bis August. Und machen auch vor

Über 400.000 Blitze treffen Deutschland in den Monaten Mai bis August. Und machen auch vor Campingplätzen nicht halt. (Bild: VDE)

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Viele Deutsche verbringen die schönsten Wochen im Jahr mit dem Zelt am See oder fahren mit dem Wohnmobil durch die Lande. Doch Sommerzeit ist auch Gewitterzeit: Über 400.000 Blitze treffen Deutschland in den Monaten Mai bis August. Und machen auch vor Campingplätzen nicht halt, wie ein Unglück vor wenigen Tagen in Brüggen zeigte. Während eines Gewitters hielten vier Jugendliche und zwei Betreuer ein Zelt fest, das wegzufliegen drohte. Doch unglücklicherweise schlug ein Blitz genau in dieses Zelt ein und verletzte die sechs Personen.

Über die Gefahren durch Blitze informiert ein neues Merkblatt “Blitzschutz beim Zelten, Campen und auf dem Campingplatz” des VDE. Urlauber, aber auch Campingplatzbetreiber und Gruppenleiter von Zeltlagern erfahren, welche Vorkehrungen sie bereits vorher zum Schutz vor Blitzen ergreifen können und wie sie sich bei Gewitter richtig verhalten. Was genau zu tun ist, erläutert die zwölfseitige Broschüre anhand von Zeichnungen, Verhaltensregeln und Hintergrundinformationen. Außerdem bietet sie ein Informationsblatt zum Aushang auf Campingplätzen und Ratschläge für ein funktionierendes Notfallmanagement.

Die Gefahr richtig abschätzen

Um sich wirksam zu schützen, muss zunächst die Entfernung des Gewitters abgeschätzt werden. Dabei gilt die Faustregel: Die Sekunden zwischen Blitz und Donner geteilt durch drei ergeben die Entfernung in Kilometern. Bei zehn Sekunden und weniger besteht bereits Lebensgefahr: Der nächste Blitzeinschlag kann unmittelbar den eigenen Ort treffen. Generell gilt, dass bei Wahrnehmen von Donner die Aktivitäten im Freien eingeschränkt werden sollten. Betreiber von Campingplätzen oder Verantwortliche für Gruppen sollten spätestens jetzt die Gäste über die Blitzgefahr informieren und sichere Räume, zum Beispiel in Sanitärgebäuden oder im Restaurant zur Verfügung stellen.

Geeignete Schutzmaßnahmen

Schutz vor Blitzen bieten beispielsweise Gebäude mit Blitzschutzsystemen sowie Autos, aber auch Wohnwagen und Wohnmobile mit Metallkonstruktion oder metallener Außenhaut. Keinen Schutz hingegen bieten Zelte, Bäume, Wohnwagen und Wohnmobile ohne Metallgerüst oder metallener Außenhaut. Weniger sicher, aber immer noch besser, als sich im Freien aufzuhalten, ist es, sich in der Nähe von Gebäuden mit Blitzschutzsystem oder in der Nähe von Laternen-, Fahnen- oder sonstigen Metallmasten aufzuhalten. Anfassen sollte man diese hingegen auf gar keinen Fall. Das Merkblatt gibt hier anschaulich Auskunft, welche Sicherheitsabstände einzuhalten sind und was zu tun ist, um sich vor Überschlägen, Berührungs- und Schrittspannung zu schützen. Denn selbst, wenn es keinen direkten Blitzeinschlag in eine Person gibt, kann ein sogenannter abspringender Blitz – beispielswiese von einem nahestehenden Baum oder – auch ein Blitzstrom, der sich über den Erdboden verbreitet, noch erheblichen Schaden bis hin zu tödlichen Verletzungen hervorrufen.

 

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