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(Bild: Andreas Lander)

RoboCup German Open
Die Fußballstars warten auf ihren Einsatz. (Bild: Andreas Lander)

Schweini, Messi, Ronaldo, Beckham und auch den Jogi Löw wird man hier nicht antreffen. Und doch ist es die Elite des Fußballs, die sich Ende April auf der RoboCup German Open auf dem Gelände der Messe Magdeburg trifft. Unter anderem trifft sie sich zur Austragung der Standard Plattform League, eines Fußballturniers, bei dem die Besten der Besten des Fußballs gegeneinander antreten.
Aber wer sind diese Asse des Fußballs, wenn weder Schweini, noch Messi unter ihnen sind?

Die Fußballer der Eliteteams dieser speziellen Liga hören allesamt auf den Namen Nao, sind schneeweiß, haben bis zu 25 angetriebene Gelenke um sich fortzubewegen, zwei Kameras in den Kopf integriert, die ihnen die Wahrnehmung ihrer Umgebung ermöglichen, und diverse Sensoren in Brust und Füßen. Sie sind Roboter aus den Fabrikhallen der Firma Aldebaran Robotics. Sie treffen in Magdeburg aufeinander, um bei der RoboCup German Open ihr Können vorzuführen. In der Standard-Platform-Liga wird Fußball mit einer standardisierten Roboterplattform gespielt. Das bedeutet, dass alle Teams mit den Nao-Robotern dieselbe Hardware einsetzen und sich nur in der entwickelten Software voneinander unterscheiden.

Teams aus fünf Naos spielen auf einem neun mal sechs Meter großen Spielfeld gegeneinander. Die Roboter sind vollkommen autonom, können aber per Wlan miteinander kommunizieren, und damit es jederzeit fair zugeht, empfangen sie so die Entscheidungen des Schiedsrichters. Die Standard Platform League ist als Teil der Major League nur eine der Wettkampfformen des RoboCup.

Impressionen vom RoboCup 2014
Impressionen vom RoboCup 2014. (Bild: Andreas Lander RoboCup)
Kampf um den Ball beim RoboCup
Kampf um den Ball: Roboter gegen Roboter. (Bild: Andreas Lander)

Etwas weniger spielerisch geht es in der Rescue-Robot-Liga zu. Hier operieren von internationalen Forscherteams entwickelte Roboter in einem nachgebildeten Katastrophenszenario, wie es sich beispielsweise nach einem Erdbeben oder einem Tsunami darstellt.

Mit Hilfe vielfältiger Sensoren – Video-Kameras, Infrarot-Sensoren, 3D-Kameras, Laser-Scannern, Ultraschallsensoren, Gassensoren und Mikrofone – müssen die Roboter möglichst autonom die in der Rescue-Arena versteckten, simulierten Opfer finden. Um möglichst realistische Bedingungen zu schaffen, liegen die Puppen auf Heizdecken, mit denen Körperwärme simuliert wird. Außerdem sprechen sie, bewegen sich und strömen Kohlendioxid aus, um den Atem nachzubilden. Eine weitere Liga ist die RoboCup-at-Work-Liga. Sie befasst sich mit der Forschung und Entwicklung für den Einsatz von Robotern im industriellen Kontext. Der Roboter soll hierbei firm sein in den Disziplinen Navigation, Objekterkennung, Manipulation und Planung.

Neben der Major League treten in der Junior-Ausgabe Teams der Altersgruppen Primary (Schülerinnen und Schüler, die am 1. Juli 2015 jünger als 15 Jahre sind) und der Altersklasse Secondary Schülerinnen und Schüler, die am 1. Juli 2015 jünger als 20 Jahre sind) an.

RoboCup Weltmeisterschaften

Spannend in Sachen Roboter-Wettkämpfe wird es auch vom 17. bis 23. Juli 2015, denn dann findet die RoboCup-Weltmeisterschaft in Hefei, China statt. Wenn Sie nicht ganz so weit reisen wollen, müssen Sie sich noch etwas gedulden: 2016 wird die Weltmeisterschaft erstmals seit zehn Jahren wieder in Deutschland ausgetragen. Für diese 20. Roboter-WM treffen sich die Roboterenthusiasten vom 30. Juni bis 4. Juli auf der Messe Leipzig. Und falls Sie gar nicht reisen oder warten möchten: ke NEXT war beim letzten Vorentscheid in Vöhringen mit der Videokamera dabei – ein Video folgt also in Kürze.

Einen kurzen Einblick in das Spiel Roboter vs. Roboter bekommen Sie in diesem Video, das während dem Finale der RoboCup German Open 2014 entstanden ist:

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