Hans Wiedemann, STW

Hans Wiedemann ist Experte für Telematik- und Cloud-Lösungen bei STW. (Bild: STW)

Herr Wiedemann, wie begleitet Sensor-Technik Wiedemann den Hype um Industrie 4.0?
Zum einen beschäftigen wir uns mit dem Thema Telematik, und zwar schon seit vielen Jahren. Das heißt, wir haben die richtigen Endgeräte dafür, um ins Internet kommunizieren zu können. Zum anderen haben wir seit einigen Jahren an einer eigenen Cloud-Lösung, einer IoT-Plattform gearbeitet, die wir aber nicht selber entwickelt haben, sondern auf einer Partnerplattform aufsetzen. Dort kümmert man sich darum, dass die Kommunikation und die Sicherheit funktioniert, dass hier also die Basis stimmt. Der Mehrwert, den wir bieten, ist, dass wir darin die Funktionen unserer Sensoren, unserer Steuerungen oder aber darüber hinaus die Funktionen der Maschinen unserer Kunden abbilden. Und genau darum geht es: Wir wollen unsere Kunden beraten, sie befähigen, jede Maschine in die Cloud zu bringen.

Wie machen Sie das?
Das Wichtigste ist, erst einmal zu hinterfragen, was möchtest du erreichen, was möchtest du machen? Das Erste, was wir oft von Kunden hören, ist: Ich brauche alle Daten in der Cloud. Das ist aber nicht das, was rauskommen soll, es soll ja am Ende ein Mehrwert für den Kunden entstehen. Beispiel Predictive Maintenance: Ich muss aus Mustern erkennen, ob in Kürze ein Fehlerfall eintritt. So etwas kann die Cloud natürlich leisten. Aber ich kann auch ganz einfache Sachen erfassen, wie zum Beispiel: Wie viele Betriebsstunden ist die Maschine gelaufen? Ist sie am Wochenende gelaufen? Solche Sachen versuchen wir, mit unserem Kunden früh auszudiskutieren und ihm dann mit einem schnellen Prototypen das Ganze zu ermöglichen und zu zeigen. Damit sieht der Kunde unmittelbar, A) das geht schnell, und B) da komme ich sofort zu einem Ergebnis. Also das Thema „Daten mit denen ich etwas anfangen kann“ – das überzeugt am ehesten.

Das heißt, Sie bieten nicht nur das Produkt an sich, sondern darüber hinaus auch die Dienstleistung an, dem Kunden aufzuzeigen, was kann ich mit diesen Sensoren machen und was kann ich vor allem mit den Daten machen?

Genau, das wird meistens in einer Art Workshop zusammen erarbeitet. Wir kennen zwar einen Kunden grob, kennen grob seine Applikation, aber wie ein Rasenmäher funktioniert, wie eine Kehrmaschine funktioniert, wie eine Baumaschine funktioniert – das weiß unser Kunde am besten, er hat das Know-how. Wir geben ihm unsere Sichtweise mit, er erzählt von seiner und im Workshop wird das dann gemeinsam zusammengefasst.

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