Annette Blumenschein,
Annette Blumenschein trainiert seit 1995 kreative Kompetenzen. (Bild: Dr. Helmut Rüb, HR-Fotografie)
  • Überprüfen Sie in wichtigen Situationen die Einschätzung der Lage, wenn der Misstrauens-Alarm angesprungen ist? Ist dieser berechtigt oder beruht er nur auf einem Gewöhnungseffekt?
  • Entwickeln Sie Methoden, um das „Kopfkino des Misstrauens“ zu stoppen. Statt sich vorzustellen, was schlimmstenfalls geschehen könnte, wird das Szenario umdefiniert, nämlich was könnte Ihnen bestenfalls passieren? Was ist bestenfalls zu erwarten? Welche positiven Entwicklungen könnten einsetzen? Setzen Sie also bewusst ein Best-Case-Szenario ein, das Sie in Form einer Mind Map visualisieren.
  • Ebenfalls hilfreich sind Methoden des gezielt eingesetzten Perspektivwechsels. Jeder Mensch trägt unterschiedliche Persönlichkeitsanteile in sich, manche sind stärker ausgeprägt und somit mehr im Vordergrund, während andere Anteile sich im Hintergrund befinden. Wenn nun die misstrauische Stimme „Pessimismus“ sich zu sehr in den Vordergrund drängt, sollte insbesondere der Gegenspieler des Misstrauens aktiviert werden, nämlich der Optimismus.
  • Misstrauen lässt sich direkt mildern durch Vertrauen. Auch wenn es manchmal nötig ist, einen Vertrauensvorschuss zu investieren. Dies ist in vielen Situationen eine zielführende Option, denn durch Vertrauen lässt sich Komplexität minimieren. Ohne die wohltuende Vereinfachung wäre es sehr schwierig, denn wenn man allem Neuen oder jedem fremden Menschen mit Angst, Abwehr und Misstrauen begegnen würde, würde die Stressbelastung steigen. Daher bietet sich das Vertrauens-Experiment als Perspektivwechsel an: Wenn Sie in Kontakt mit einer ganz neuen Lösung kommen, für die noch keine Erfahrungswerte bestehen, dann geben Sie dieser Lösung eine Chance und einen Vertrauens-Vorschuss. Selbstverständlich nicht mit „blindem Vertrauen“ und selbstverständlich nicht auf unbestimmte Zeit, sondern innerhalb eines genau beobachteten Experimentes.
  • Durch übertriebenes Misstrauen versäumt man einiges im Leben. Dies hat ein Experte schon auf den Punkt gebracht mit der Aussage „Zu viel Vertrauen ist häufig eine Dummheit, zu viel Misstrauen immer ein Unglück (Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge). Führen Sie sich vor Augen, was Sie durch permanentes Misstrauen an Lebensqualität verlieren können – sowohl im Berufsleben als auch im Privatleben. Möglicherweise fördert dies die Risikobereitschaft und die Zufriedenheit. Schon oft hat sich eine zuvor eher skeptisch betrachtete Situation rückwirkend betrachtet als Wendepunkt zum Besseren entwickelt. hei

Über die Autorinnen

Annette Blumenschein ist als Management-Beraterin und Trainerin für Kreativ-Kompetenz, Innovation und Führung deutschlandweit tätig. Als Moderatorin ist sie auch aktiv tätig für das Netzwerk „Querdenker International".

Ingrid Ute Ehlers ist Management-Beraterin mit internationaler Projekterfahrung. Als Trainerin und Moderatorin ist sie tätig in der Vermittlung von Kreativ-Kompetenz, im Projektmanagement und in Veränderungsprozessen.

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