Annette Blumenschein,
Annette Blumenschein trainiert seit 1995 kreative Kompetenzen. (Bild: Dr. Helmut Rüb, HR-Fotografie)
  • Vergegenwärtigen Sie sich, dass Zufriedenheit ein Luxusgut ist, das sich bei Dauergebrauch abnutzen kann. Es ist unrealistisch, für sich selbst eine „Dauerzufriedenheit“ einzuplanen. Dies hat die weltweit bekannte Autorin Agatha Christie schafsinnig auf den Punkt gebracht: „Zufriedenheit nennt man den Augenblick zwischen zwei Unzufriedenheiten.“
  • Kreativität und innovationsfreundliches Klima benötigen die Spannung zwischen Zufriedenheit und Kreativer Unzufriedenheit. Dabei soll Unzufriedenheit nicht als nörglerisches Rumjammern, sondern als konstruktives Infragestellen verstanden werden.
  • Zu den Aufgaben einer Führungskraft gehört es, ab und zu im Team auch einmal als „Störer“ aufzutreten – nicht als Störenfried, jedoch als Störer der bestehenden Ordnung und bisherigen Gepflogenheiten. Durch dieses „Aufrütteln“ bekommt das Team einen positiven Impuls zum Hinterfragen und Querdenken.
  • Ein konstruktives Infragestellen beschäftigt sich damit, welche Aspekte im Leben schon so selbstverständlich geworden sind, dass man gar nicht mehr darüber nachdenkt. Nun gilt es, herauszubekommen, ob man mit diesen Aspekten wirklich zufrieden ist – oder ob man sie nur aus Gewohnheit beibehält. Dieses kann man ergründen durch Schlüsselfragen wie „Ist diese Vorgehensweise zweckmässig oder nur bewährt?“, „Ist es wirklich sinnvoll, dass...?“
  • Auch das Kultivieren einer „Warum“-Fragekette kann Ansatzpunkte liefern, ob die jeweilige Zufriedenheit „echt“ ist. Kinder beispielsweise werden in einem bestimmten Alter nicht müde, immer wieder ganz grundsätzlich „Warum“ zu fragen, am liebsten mehrmals hintereinander. Dies geschieht solange, bis sich tatsächlich ein „Kern“ des jeweiligen Problems bzw. Aspektes herausschält. Dieses spielerische Nachfragen zu Grundsätzlichem nutzt die kreative Problemlösemethode „Progressive Abstraktion“. Hier wird zu einem bestimmten Aspekt die entsprechende Frage nach dem „„Warum?“ gestellt und dann noch vier Mal wiederholt, um bis zur Tiefe des Aspektes durchzudringen. Damit ergibt sich ein klareres Bild zu dem Aspekt und auch dazu, ob hier Zufriedenheit passend ist – oder auch nicht.

Über die Autorinnen

Annette Blumenschein ist als Management-Beraterin und Trainerin für Kreativ-Kompetenz, Innovation und Führung deutschlandweit tätig. Als Moderatorin ist sie auch aktiv tätig für das Netzwerk „Querdenker International".

Ingrid Ute Ehlers ist Management-Beraterin mit internationaler Projekterfahrung. Als Trainerin und Moderatorin ist sie tätig in der Vermittlung von Kreativ-Kompetenz, im Projektmanagement und in Veränderungsprozessen.

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