Annette Blumenschein.
Annette Blumenschein trainiert seit 1995 kreative Kompetenzen. (Bild: Dr. Helmut Rüb, HR-Fotografie)
  • Vergegenwärtigen Sie sich, dass niemand auf allen Gebieten hervorragende Leistungen erbringen kann. Selbst als Genies geltende Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Pablo Picasso, Marie Curie, um nur einige zu nennen, entfalteten ihre Kreativität nicht in allen Wissensbereichen, sondern konzentrierten sich auf ihr Spezialgebiet. Bei allem Wissensdrang und Engagement – sobald Allmachtsphantasien Sie im Handeln blockieren, besinnen Sie sich darauf, was Sie wirklich gut können.
  • Machen Sie sich bewusst, dass Sie Ihr ganzes Leben Zeit haben werden, immer wieder Neues hervor zu bringen, Neues zu lernen, an Ihren Aufgaben zu wachsen.
  • Wer seine Stärken stärkt, braucht sich um die Schwächen (fast) nicht mehr zu kümmern. Denn jeder hat andere Stärken, die es auszubauen gilt. Diese auf dem Ansatz der positiven Psychologie basierende Haltung hilft dabei, die eigenen Ressourcen zu schonen. Versuchen Sie, diese Haltung sich selbst und anderen gegenüber zu kultivieren. Jeder Mensch hat ein Anerkennungsbedürfnis und möchte gerne wahrgenommen, gewürdigt werden und dazu gehören. An sich zu arbeiten, Kritik und Neues anzunehmen fällt meist bedeutend leichter, wenn Sie sich vergegenwärtigen, was schon vorhanden ist und was alles geklappt hat – auch wenn einmal etwas schief gegangen ist.
  • Je neuartiger Ihre Vorhaben sind, um so weniger können Sie alles kontrollieren bzw. Erfolge garantieren. Denn sonst wäre Ihr Vorhaben ja nicht neuartig, sondern es läge eine breite Erfahrungsbasis vor.
  • Akzeptieren Sie, dass man in Zeiten der postmateriellen Gesellschaft mit ihren permanenten Wechseln und nicht voraussagbaren Ereignissen nicht alles wissen und lenken kann.
  • Klären Sie für sich selbst die Bereiche, in denen Perfektionismus seine Berechtigung hat und auch die Bereiche, in denen er kontraproduktiv wird. Gerade zu Beginn eines Innovationsprozesses bzw. Projektes ist nicht endloses Vorbebereiten und gründlichstes Reflektieren gefragt, sondern eher pragmatisches Loslegen. Damit macht man umso schneller Erfahrungen und gerät in eine Lernkurve.
  • Überprüfen Sie Ihre Ziele realistisch auf Umsetzbarkeit und Erreichbarkeit. Überdenken Sie Ihren Zeitplan und untergliedern Sie die Ziele in kleinere Einheiten.
  • Loben Sie sich selbst und gönnen Sie sich, nachdem Sie einen Zielschritt erreicht haben, eine Belohnung, bevor Sie an die Realisierung des nächsten Schrittes gehen. Freuen Sie sich über Etappensiege!
  • Suchen Sie sich Synergiepartner, die genau jene Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzen, welche die Ihrigen sinnvoll und effektiv ergänzen. Holen Sie diese in Ihr Team, auch und gerade in kreativen Problemlösungsprozessen.
  • Vermitteln Sie anderen, speziell auch bei der Idenfindung, dass nicht absolut perfekte Ergebnisse, sondern eher grundsätzlich neue Ansätze gefragt sind.
  • Etablieren Sie eine Organisationskultur, die offen umgeht mit Fehlern und mit Scheitern. Hierzu lassen sich z. B. Rituale einrichten, wie „die Prämierung des größten Fehlers“. Somit wird offen damit umgegangen, dass nicht immer alles gelingen kann.
  • Wer den Mut aufbringt, Anderen davon zu berichten, was schief gelaufen ist, macht sich zum glaubhaften Vorbild für einen selbstverständlichen Umgang mit dem Nichtgelingen von Plänen und Aktionen. Verdeutlichen Sie: Fehler sollte man möglichst früh machen, um aus ihnen zu lernen. Und genau dies nimmt den Druck und verringert die Gefahr, dass vor lauter Fixierung auf das permanente Gelingen dann unter Stress Fehler passieren. Fehler und Misserfolge gehören ebenso zum Leben wie Erfolge, es kann nicht immer alles glatt gehen und gleich beim ersten Versuch gelingen.
  • Nach einem gescheiterten Ansatz aufstehen und es sofort erneut versuchen – dieses Vorgehen kann man von Kleinkindern lernen. Denn wenn diese nicht exzellent mit Misserfolgen umgingen, hätte nie ein Mensch laufen gelernt.

Über die Autorinnen

  • Annette Blumenschein ist als Management-Beraterin und Trainerin für Kreativ-Kompetenz, Innovation und Führung deutschlandweit tätig. Als Moderatorin ist sie auch aktiv tätig für das Netzwerk „Querdenker International".
  • Ingrid Ute Ehlers ist Management-Beraterin mit internationaler Projekterfahrung. Als Trainerin und Moderatorin ist sie tätig in der Vermittlung von Kreativ-Kompetenz, im Projektmanagement und in Veränderungsprozessen.

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