Das zunehmende Interesse für Inspektionstechnologie aus der Luft bietet auch den Herstellern von industriellen Kameras neue Optionen. Die Unternehmen können hier die Erfahrung mit besonders anspruchsvollen Anforderungen aus den Anwendungen in den Industrieanlagen einbringen. So ist findet sich in den Cyberhawkdrohnen die Infrarotkamera Tau 2 640 des Optikspezialisten Flir. Ascending Technologies, der Hersteller der Flugroboter, hat für die Kamera von Flir im eigenen Haus einen Rohdatenlogger entwickelt, der synchron JPEG-Dateien und georeferenzierte 14-Bit-Thermalbilder ausgibt. Mit der Infrarotkamera Flir Tau 640 und dem Rohdatenlogger detektiert das System bei einer Auflösung von 640 mal 512 Pixel zudem sehr kleine Defekte aus großer Entfernung. So können beispielsweise Photovoltaik- und Solaranlagen detailgenau auf Fehler hin untersucht werden. Das Besondere ist, dass durch die Kombination mit einer handelsüblichen Digitalkamera zeitgleich Farbbilder und georeferenzierte Bilder entstehen. Das ist effizient, denn die Informationen zur punktgenauen Position, Zeiterfassung und Ausrichtung werden mit dem Bildmaterial kombiniert. Durch einmaliges Überfliegen des zu untersuchenden Objekts produziert das System so umfassende und detailgenaue Informationen für die Analyse. Die Idee hinter der Tau-Serie von Flir war es, hochauflösende Bildgebung zu ermöglichen und zugleich das Gewicht der Kamera niedrig zu halten. Damit zielt das Unternehmen direkt in den Multikoptermarkt. Denn die Flugroboter transportieren nur geringe Nutzlasten.

Immer leichter und kleiner

Flir Boson Reihe
Die Flir Boson erweitert die Möglichkeiten für OEMs. (Bild: Flir)

Genau für diesen Markt wurde auch die Boson von Flir entwickelt. Die Kamera soll die Anbindung an UAV-Anwendungen weiter unterstützen. Wie? Auf dem verbauten Multicore-Vision-Prozessor läuft die hauseigene Infrarot-Video-Verarbeitungssoftware. Diese macht es möglich, durch Algorithmen die Auflösung zu verbessern, Rauscheffekte zu mindern und durch Bearbeitung der Kontraste eine hochwertige Bildqualität zu realisieren. Durch die Kompatibilität mit anderen Sensoren, wie beispielsweise CMOS-Bildsensoren, GPS-Systemen und Inertialmesseinheiten werden weitere Verarbeitungsfunktionen integriert.

Optris Kit für Drohnen
Die PI Light-Weight von Optris wiegt gerade einmal 380 Gramm. (Bild: Optris)

Aber nicht nur bei Flir hat man verstanden, welches Potenzial in den neuen Aufgaben liegt. Weiterentwicklungen gibt es auch bei der ebenfalls auf Kameratechnologien spezialisierten Firma Optris. Auf der Hannover Messe präsentierte das Unternehmen die Optris PI Light-Weight zur Inspektion von PV-Anlagen. Das Kit besteht aus einem Minicomputer und einer Infrarotkamera. Um die Nutzlast der Flugroboter gering zu halten, wurde hier besonders auf das Gewicht geachtet. Die beiden Komponenten wiegen gerade einmal 380 Gramm und sind so mit kleinen Flugrobotern mit geringer Nutzlastauslegung kompatibel. Damit können vollradiometrische Videoaufnahmen realisiert und mit Hilfe des lizenzfreien Analyse-Tools Software PI Connect hochauflösende Einzelbilder dargestellt und analysiert werden.

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