Damit die Mischung stimmt 1

Die Mischung klingt ungewöhnlich, doch sie kommt an: Der Dortmunder Messeveranstalter easyFairs vereint unter einem Dach Unternehmen aus den Branchen Instandhaltung und Antriebstechnik. Ein Messerundgang.

Anlauf Stauff LasPac II

Gerhard Jaeger, IBH

„Bei pneumatischen Aufgabenstellungen nimmt die Nachfrage nach Komplettlösungen allmählich zu.“ Gerhard Jaeger, IBH

IBH Hammer GmbH, Rheine: Das Ingenieurbüro liefert seit 1973 Produkte der Steuerungstechnik aus den Bereichen Pneumatik, Hydraulik, Elektrotechnik und Elektronik. Hinzu kommen Dienstleistungen bis hin zu Bestückung und Kommissionierung der Regale beim Anwender mit Bau- und Ersatzteilen. Im Mittelpunkt des Messestandes standen Pneumatik-Ventile des amerikanischen Herstellers Mac Valves. Deren Besonderheit: Ein spezielles Magnetsystem soll dank kurzen Hubs und ovalen Magnetankers für hohe Einschaltkräfte und zuverlässigen Betrieb sorgen. Mit derartigen Produkten entstehen in Rheine maßgeschneiderte Systemlösungen. Dazu zählen vor allem anschlussfertigen Plug-and-Play-Lösung.

„Der Anwender hat den Vorteil, dass er ein einziges Bauteil statt beispielsweise Ventil, Schaltdämpfer, Verschraubung und Zylinder erhält“, erklärt Geschäftsführer Gerhard Jaeger. Der Experte beobachtet, dass bei pneumatischen Aufgabenstellungen – im Vergleich zur Hydraulik – Systemlösungen eher selten vorkommen. Der Geschäftsführer spürt aber, dass die Nachfrage nach pneumatischen Komplettlösungen stetig wächst.

Jochen Giebel, J. Giebel Filtertechnik

„Mit meinen Adsorptions-Filtern können sich Anwender den Einsatz teurer Wasserentsorgungsanlagen ersparen.“ Jochen Giebel, J. Giebel Filtertechnik

J. Giebel Filtertechnik, Kreßberg-Rudolfsberg: Der süddeutsche Familienbetrieb konzentriert sich auf einen oftmals vernachlässigten Bereich: Wasser im Öl. Geschäftsführer Jochen Giebel: „Das Desinteresse ist eigentlich kaum zu verstehen, stellten doch bereits Experten des renommierten Aachener Institutes für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen (IFAS) fest, dass Wasser im Öl mehr Schäden als Partikel verursacht.“ Giebel entwickelte daher Adsorptionsfilter, die das Wasser entfernen. Er präsentierte dazu in Dortmund beispielsweise die Belüftungstrockner der Baureihe Duo-Vario, die er mit Hilfe eines Baukastensystems an unterschiedliche Anwendungen anpasst. Die Baureihe besteht aus einem Aufnahmeteil mit Ventilsystem und Aggregatanschluss sowie dem Adsorberteil (Abscheideleistung: drei Mikrometer) in Einweg- oder Mehrweg-Ausführung. Spezielle Ventile verhindern während eines Stillstandes unnütze Bewässerung des Filters. Aktivkohle schützt das Adsorptionsmittel vor blockierendem Öldampf. Giebel: „Teure Wasserentsorgungsanlagen lassen sich bei Verwendung unserer Filter durchaus einsparen.“ 

Ru Cleveringa, NMF Spezialdichtungen

„Wir sind Spezialisten für Sonderlösungen, die 95 Prozent aller Dichtungsprobleme abdecken.“ Ru Cleveringa, NMF Spezialdichtungen

NMF Spezialdichtungen GmbH, Meppen: Der Dichtungshersteller berät und beliefert seit 1988 Kunden verschiedener Branchen mit Wellendichtungen und Drehgelenken aller Art für dynamische Beanspruchungen. „Wir sind Spezialisten für Sonderlösungen, die 95 Prozent aller Dichtungsprobleme abdecken“, so Geschäftsführer Ru Cleveringa. Die Elemente finden Verwendung bei rotierenden Wellen, die Standzeiten liegen höher als bei herkömmlichen Dichtungen, da die Dichtlippe mit geringerer Kraft als üblich anliegt. NMF verwendet 14 verschiedene Gummiwerkstoffe, um eine größere Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten zu erreichen.

Beispielsweise entwickelte das Unternehmen für im Meerwasser eingesetzte Hydraulikzylinder eine spezielle Stangendichtung, da übliche Radialwellendichtungen aufgrund des Pumpeffekts undicht würden. Cleveringa: „Unsere Dichtungen hingegen sind auch unter Wasser 100-prozentig dicht. Sie lassen sich sogar bis zu einer Tiefe von 1000 Metern einsetzen.“ Diese Dichtungen arbeiten bis zu einem Betriebsdruck von 150 bar. Eine weitere, so genannte Panzerdichtung, eignet sich für eine spezielle, sich drehende Mobilhydraulik-Anwendung. Sie dichtet laut NMF sogar gegen Wasser mit 70-prozentigen Sandanteil ab. Und der Markt allgemein? Der Geschäftsführer: „Es besteht eine große Nachfrage nach Dichtungen für verschmutztes Wasser.“

Karl Heinz Thurm und Michael Krafzig, Pneumatik + Hydraulik GmbH

„Wir setzen innerhalb der Triadon-Gruppe auf einen stärkeren Ausbau des Systemgeschäfts.“ Karl Heinz Thurm und Michael Krafzig, Pneumatik + Hydraulik GmbH

Pneumatik + Hydraulik GmbH & Co. KG, Schalksmühle-Ramsloh: Der Vertriebspartner von Bosch-Rexroth aus Südwestfalen bietet Dienstleistungen rund um die Fluidtechnik an – von der Projektierung kompletter Systeme, Fertigung, Inbetriebnahme, TÜV-Druckbehälter bis hin zum Refitting. Das Unternehmen wechselte vor kurzem zur Triadon GmbH aus Düsseldorf, die bereits mit Firmen wie der Krefelder Fluitronics sowie der PTS Automation aus Pulheim im selben Marktsegment vertreten ist. Ziel der Holding: Aufbau eines mittelständischen Unternehmensverbunds für Antriebs- und Automationstechnologie. Vertriebsleiter Karl Heinz Thurm und Nachfolger Michael Krafzig von der Pneumatik + Hydraulik GmbH setzen nunmehr innerhalb der Gruppe auf stärkeren Ausbau des Systemgeschäfts. Konkret bedeutet das: Der Industrie-Hydraulik-Aggregatebau soll für die gesamte Gruppe in Schalksmühle zusammengeführt werden.

Jens Wojtusch, PV Technik

„Mit dem KarryKrimp von Parker lassen sich Hydraulikschlauch- leitungen in Eigenregie verpressen.“ Jens Wojtusch, PV Technik

PV Technik GmbH, Duisburg: Das über 80 Jahre alte Handelshaus (über 30 000 Artikel aus dem Bereich der Antriebstechnik) arbeitet als Parker-Store eng mit dem Hydraulikkonzern zusammen. Eigene Manufaktur und Veredelung sorgen unter anderem für feste Verbindungen bei hydraulischen und pneumatischen Systemen – inklusive Sonderanfertigungen. Sales Manager Jens Wojtusch demonstrierte auf der EasyFairs den Karry Krimp von Parker, eine Schlauchpresse zum Herstellen von Hydraulikschlauchleitungen in Eigenregie. Als eines der jüngsten Produkte präsentierte er außerdem die Oil-Only-Matten von New Pig BV aus Breda (Niederlande), die dank hochabsorbierender Fasern verschüttetes Öl zuverlässig aufsaugen. Die Einheiten nehmen bis zum Elffachen ihres Eigengewichtes auf. Ein weiterer Vorteil: Sie absorbieren ausschließlich Öl sowie Ölrückstände, jedoch kein Wasser.

Simon Müller, Transfluid

„Fräswerkzeuge mit hohen Standzeiten ermöglichen ein Entgraten der Sägeschnitte in zwei Sekunden.“ Simon Müller, Transfluid

Transfluid Maschinenbau GmbH, Schmallenberg: Das Unternehmen aus dem Sauerland zählt sich zu den Spezialisten für Biege- und Umformtechnik, Automatisierung, spanloses Rohrtrennen sowie Rohrreinigung. Zu den Abnehmern der Anlagen zählen Unternehmen aus unterschiedlichsten Industriebranchen wie beispielsweise die Automobilindustrie oder der On-/Offshore-Bereich, aber auch Hersteller von Hydrauliklösungen. Transfluid präsentierte in Dortmund als Neuheit die mobile RE 642, die für schnelles Entgraten von Rohren (sechs bis maximal 42 Millimeter Außendurchmesser) konzipiert wurde. Manager Simon Müller: „Fräswerkzeuge mit hohen Standzeiten erlauben dabei das Entgraten der Sägeschnitte innerhalb von zwei Sekunden.“

Andreas Monno, Wallstein Service

„Wir reinigten kürzlich innerhalb weniger Tage eine Zehn-Kubikmeter-Hydraulikanlage, entsorgten das verbrauchte Medium und filterten das neue Öl.“ Andreas Monno, Wallstein Service

Wallstein Service GmbH, Recklinghausen: Das Unternehmen bietet Dienstleistungen von Montage, Instandhaltung, Wartung, Filterschlauchreinigung über thermografische Untersuchungen, Schwingungsmessungen, Fluidmanagement bis hin zu Reinigung von Elektroanlagen (spannungslos und unter Spannung bis 36 Kilovolt im Trocken-/Feuchtverfahren). Fluidmanagement zählt dabei zu den Spezialgebieten von Andreas Monno vom technischen Industrieservice. Er nennt ein Beispiel: „Wir reinigten kürzlich innerhalb wenigerTage eine große Zehn-Kubikmeter-Hydraulikanlage, entsorgten das verbrauchte Medium und filterten das neue Öl.“

Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG, Werdohl: Die Firma aus dem Sauerland präsentierte den LasPaC II, einen Acht-Kanal-Doppel-Laserpartikelzähler zum Erfassen der Verschmutzung von Hydraulikflüssigkeiten auf Mineralölbasis im Druckbereich von zwei bis 420 bar. Ein zusätzlicher Bottle Sampler erlaubt dabei die Untersuchung vorab entnommener Proben. Für den mobilen Einsatz eignet sich der LasPaC II-P im robusten Kunststoff-Trolley, in dem sich sämtliche für das Messen und die Bedienung nötigen Extras befinden. Vertriebsingenieur Thorsten Kinkel: „Es handelt sich um ein einfach zu bedienendes Messgerät, das der Anwender zum mobilen Vor-Ort-Einsatz rollt.“ In Ergänzung zu zwei großen mobilen Filteranlagen entstanden außerdem zwei kleinere, wesentlich leichtere Systeme: Die Filtersysteme SMFS-P-015 und SMFS-U-030 sind für einen Nenndurchfluss von 15 beziehungsweise 30 Liter pro Minute ausgelegt.

Torsten Schwandt, Watz Service

„Der Bedarf an externer Instandhaltung und Wartung kommt gerade in Krisenzeiten gut an.“ Torsten Schwandt, Watz Service

Watz Hydraulik, Lollar: Die Spezialisten bieten seit mehr als 30 Jahren hochwertige hydraulische Produkte an: nämlich Hydraulik-Aggregate für unterschiedliche Anwendungsbereiche – vom Kleinaggregat mit drei Liter bis hin zum Groß-aggregat mit 20 000 Liter Tankvolumen. Watz fertigt außerdem eigene Ventilverkettungen und Steuerblöcke. Ein interessantes Produkt entstand für das Stutt-garter Unternehmen Eisenmann, das Anlagen zum Transport und Vernichten von Chemiewaffen herstellt. Die Hydraulikstation von Watz übernimmt beispielsweise das Öffnen und Schließen der schweren Hubtore (Masse: 18 Tonnen) eines Herdwagenofens. Selbst beim Ausfall der Hydraulik bleiben die Tore sicher geschlossen.

Die im Januar 2010 gegründete Watz Service GmbH aus Dormagen hingegen bietet Dienstleistungen an – etwa im Rahmen des After-Sales-Service unter anderem Wartung und Instandhaltung von Altanlagen sowie Hydraulikverrohrung. „Der Service stößt gerade in der jetzigen Krise auf viel Resonanz, da etliche Unternehmen ihre Instandhaltungsbereiche abbauen“, berichtet Geschäftsführer Torsten Schwandt. Der Bedarf sei insbesondere auch deswegen vorhanden, weil die Anlagen sehr viel länger betrieben würden.

Sie möchten gerne weiterlesen?

press-inform