Grundsätzlich ermöglicht das BCS 600 die Steuerung und Überwachung der Bremsvorgänge nach drei verschiedenen Vorgaben beziehungsweise mit drei unterschiedlichen Bremsrampenfunktionen: einer definierten Bremszeit, einer vorgegebenen Verzögerung oder einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen (Bremsweg). Dabei betont Achim Mayer, dass „die schnelle Überbrückung des Bremsspalts und ein regelmäßiges Sauberbremsen der Bremsscheibe für kürzeste Reaktionszeiten sorgen und hohe Reibwerte schon zu Beginn des Bremsvorgangs sicherstellen.“ Die beiden Sicherheitsbremsen an den Seilwinden der Anlage würden im Ernstfall sofort kraftvoll zupacken und das System zum Stillstand bringen.

Zum Innenleben des Systems gehören ein schneller IPC mit echtzeitfähigem Betriebssystem und ein Controller mit einer variablen Auswahl von I/Os, die für eine schnelle Messwert-Verarbeitung sowie eine verzögerungsfreie Steuerung und Regelung sorgen. Über verschiedene Feldbus-Schnittstellen (Ethercat, Profibus, Canopen) wird das Bremssystem in die übergeordnete Anlage eingebunden und erlaubt eine bi-direktionale Kommunikation. „Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das Bremssystem in das Netzwerk des Betreibers zu integrieren. Über die Ethernetverbindung kann er dann die Bremsvorgänge in Echtzeit verfolgen oder die aktuellen Betriebsdaten prüfen, ohne direkt vor Ort anwesend sein zu müssen“, erläutert Mayer. Zu den weiteren Qualitätsmerkmalen gehören eine intelligente Konstruktion der Hydraulikeinheit, der Einsatz belastbarer, hochwertiger Bauteile und eine Sitzventiltechnik mit großem Querschnitt – alles Aspekte, die eine hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit des Systems gewährleisten. Optional gibt es das System auch mit Touchpanel.

Für Eberhardt und sein Entwicklerteam war das Projekt an der Adlerschanze eine Premiere, die sich gelohnt hat. „Wir sind inzwischen absolut überzeugt von dieser Systemlösung, zumal wir dem Betreiber damit auch die Möglichkeit geben, im Rahmen seiner Sicherheits- und Instandhaltungskonzepte viele weitere Parameter und Komponenten des Bremssystems und der Anlage zu überwachen und zu dokumentieren. So etwa die Drehrichtung der Anlage, den Zustand der Bremsbeläge, die Funktion der Federpakete der Bremsen sowie den Hydraulikdruck, die Öltemperatur und – über die Drehzahldifferenzmessung – den Antriebsstrang“, erläutert der Seilbahn-Experte. Und abschließend fügt er noch hinzu, dass man das BCS 600 bereits für das nächste Projekt fest eingeplant habe. Es wird dann in einer Standseilbahn in Österreich zum Einsatz kommen. bj

Controller mit I/Os,
Im Inneren des Systems befinden sich ein IPC mit echtzeitfähigem Betriebssystem und ein Controller mit I/Os, die für eine schnelle Messwert-Verarbeitung sowie eine verzögerungsfreie Steuerung und Regelung sorgen. (Bild: Ringspann/Wiegand)

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