Was aber, wenn kein Wind weht oder mehr als man verbrauchen kann? „Wenn mehr Wind weht, soll die Energie in Batterien gespeichert werden für Zeiten, in denen weniger Wind weht.

Eine relativ neue Vision für die Speicherung nennt Dr. Gerd Stadermann, der Geschäftsführer des Forschungsverbundes Erneuerbare Energien: „Aus Strom und Wasser kann man durch Elektrolyse Wasserstoff erzeugen.

Aber nicht der Wasserstoff soll nach dem neuen Konzept gespeichert werden, sondern es gibt eine neue Überlegung, aus Wasserstoff Methan zu machen“, sagt Stadermann. „Dafür verbindet man den Wasserstoff mit Kohlenstoffatomen aus dem CO2, das ohnehin zu viel in der Luft ist.

Daraus entsteht CH4, also Methan, was nichts anderes ist als Erdgas. Für die Speicherung könnte man deshalb das schon vorhandene Erdgasnetz nutzen“, erklärt Stadermann. Das Methan lässt sich dann wiederum vielfach einsetzen: zum Heizen oder um Fahrzeuge damit zu betreiben.

Und durch einen weiteren Schritt lässt sich das Methan wieder in Strom zurückverwandeln. Der Wirkungsgrad für die Stromproduktion liegt bei 30 bis 35 Prozent. Das klingt erst mal schlecht. Ist aber besser, als 100 Prozent der überschüssigen Energie zu verlieren.

Zwei Kleinwindanlagen mitten in Essen

Anlagen des Londoner Unternehmens Quiet Revolution

Die Anlagen des Londoner Unternehmens Quiet Revolution stehen auf dem Dach des Essener Technologie- und Entwicklungs-Centrums (ETEC). RWE Innogy hält eine Minderheitsbeteiligung an Quiet Revolution. Ziel ist es, die Turbinen in die Serienproduktion zu überführen und kommerziell nutzbar zu machen.

„Mit dieser Pilotanlage können wir zeigen, dass die Technologie auch in Ballungsräumen funktioniert“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von RWE Innogy, Fritz Vahrenholt. Um das Marktpotenzial in Deutschland voll zu erschließen, sollten die Kleinstwindanlagen in die Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aufgenommen werden, so der Experte.

Mit einer Förderung von rund 20 Cent je erzeugter Kilowattstunde könnten die Anlagen dann wirtschaftlich betrieben werden, betonte Vahrenholt. Mit dieser Aussage kommt er der Forderung der beteiligten Verbände schon sehr nahe. Und beide Seiten stehen nicht immer in dem Ruf sich einig zu sein. An diesem Punkt aber sind sie es. Vielleicht bringt das ja frischen Wind.

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