Der erste Prototyp des hochauflösenden Fingerprintsensors hat eine native Auflösung von 1600 dpi – das ist dreimal mehr als vom FBI normalerweise verlangt wird.

Der erste Prototyp des hochauflösenden Fingerprintsensors hat eine native Auflösung von 1600 dpi – das ist dreimal mehr als vom FBI normalerweise verlangt wird. (Bild: Fraunhofer FEP)

Am Fraunhofer FEP werden seit vielen Jahren erfolgreich verschiedene anwendungsspezifische OLED-Mikrodisplays entwickelt, die auf der OLED-auf-Silizium-Technologie basieren. Diese einzigartige Technologie macht es möglich, die OLED als Lichtquelle hochpräzise auf einen Mikrochip aufzubringen. Dieser Mikrochip kann weiterhin mit Sensorelementen, wie beispielweise Photodioden ausgestattet sein. So können Gegenstände angeleuchtet und gleichzeitig das zurückfallende Licht detektiert und ausgewertet werden. Solche Mikrochips sind zum Beispiel als bidirektionale Mikrodisplay in interaktiven Datenbrillen einsetzbar: Das winzige Display liefert die Informationen für Augmented-Reality-Anwendungen, während die Kamerafunktion die Blickrichtung erfasst – Inhalte sind so per Augenbewegung steuerbar. Der Fingerprint-Sensor nutzt ebenfalls die bidirektionale Funktionalität der Lichtwiedergabe und -detektion: Der Finger wird angeleuchtet und das zurückgeworfene Licht wird ausgewertet.

Erkennt selbst kleinste Schweißporen

Bernd Richter, stellvertretender Bereichsleiter OLED-Mikrodisplays und Sensoren am Fraunhofer FEP, erläutert: „Bei diesem Fingerprintsensor haben wir eine extradünne Verkapselung für den Chip verwendet, damit der Abstand zwischen Finger und Bildsensor minimiert und so der Fingerabdruck exzellent erfasst werden kann. Eine abbildende Optik ist hierfür nicht nötig.“ Der erste Prototyp hat eine native Auflösung von 1600 dpi – das ist dreimal mehr als vom FBI normalerweise verlangt wird. Durch diese hohe räumliche Auflösung können neben den typischen Papillarlinien selbst kleinste Schweißporen erkannt und zur Erhöhung der Sicherheit genutzt werden. Als eine vielversprechende Anwendung für den neuen Sensor können sich die Wissenschaftler den Einsatz in mobilen Geräten zur Nutzeridentifikation vorstellen. Durch seine besonders hohe Auflösung ist er im Vergleich zu den hier typischerweise eingesetzten kapazitiven Fingerprintsensoren viel weniger anfällig für sogenanntes Spoofing, das heißt den Einsatz von falschen Fingern. aru

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