Frederik Brantner, CEO Magazino,
Frederik Brantner ist einer der Gründer von Magazino. Ein Start-up, das wahrnehmungsgesteuerte, mobile Roboter für die Intralogistik entwickelt und baut. (Bild: Magazino)

Wie soll die Zukunft Ihres Unternehmens aussehen? Irgendwann wird es aus den Schuhen eines Start-ups herausgewachsen sein.

Magazino ist derzeit extrem schnell und sehr innovativ. Wir entwickeln in kürzester Zeit Roboter, die mit sehenden Augen durch Lager fahren und dort eigenständig Entscheidungen treffen. Solche Roboter gibt es bisher nur sehr selten und meistens in Forschungseinrichtungen. Wir können das nur, weil wir unglaublich motivierte und engagierte Mitarbeiter haben. Magazino, das sind seine derzeit 37 Leute. Wir tun alles, um diese Motivation hoch zu halten, wir haben verstanden, dass fast kein Investment in das Team zu hoch ist. Diese Motivation, diese Schnelligkeit, diese Innovationskraft und vor allem diese Freude, also unsere Kultur, wollen wir uns so lange wie möglich beibehalten. Das wird unsere größte Aufgabe für die Zukunft.

Zur Zeit sieht alles danach aus, dass wir eine große Zukunft vor uns haben. Wir entwickeln ein Produkt für einen Markt, der wirklich danach ruft. Wenn wir das Produkt zur Serienreife bringen, dann können wir Weltmarktführer für Roboter in der Logistik werden.

ke NEXT hakt nach bei Markus Brehler, Caterva

Markus Brehler, Geschäftsführer Caterva,
Markus Brehler ist Geschäftsführer bei Caterva. Das Start-up hat ein neuartiges Energiemanagementsystem entwickelt. (Bild: Caterva)

Caterva ist eine Start-up-Gründung von Siemens. Wie ist das abgelaufen und wie sieht die Zusammenarbeit heute aus?

Das Konzept des multifunktionalen, netzstabilisierenden Solarstromspeichers „Caterva-Sonne“ basiert auf einer Entwicklung der Siemens Novel Businesses GmbH (SNB) und wurde in verschiedenen Abteilungen von Siemens Corporate Technology weiterentwickelt. Die Caterva GmbH wurde mit Unterstützung der SNB gegründet, um die innovative Lösung durch ein kleines und flexibles Unternehmen weiterentwickeln und vermarkten zu lassen. SNB unterstützt Caterva durch eine Anschubfinanzierung und ist Minderheitsgesellschafter von Caterva.

Wie soll die Zukunft Ihres Unternehmens aussehen? Irgendwann wird es aus den Schuhen eines Start-ups herausgewachsen sein.

Caterva startet gerade die Skalierung des vernetzten Speichersystems und möchte in den nächsten Jahren einige Tausend Caterva-Sonnen in Deutschland mit ihrem Energiemanagement-System betreiben.

Drei Wege der Zusammenarbeit

Kooperation mit Start-ups: Siemens Innovative Ventures kooperiert über seine Standorte Berkeley, Schanghai, München und künftig auch Tel Aviv mit Start-ups weltweit. Um die besten Ideen zu finden, nehmen Scouts jährlich mit mehr als 1000 jungen Firmen Kontakt auf, richten Konferenzen wie die New-Ventures-Foren aus, besuchen Netzwerktreffen und Entrepreneur-Veranstaltungen und bieten Accelerator-Programme wie Frontier an. Daraus ergeben sich circa 20 Kooperationen pro Jahr, aus denen Siemens-Produkte hervorgehen, die bisher mit mehr als 100 Patenten abgesichert sind.

Gründung von Start-ups: Siemens Innovative Ventures gründet Start-ups in Geschäftsfeldern, auf denen das Unternehmen derzeit zwar nicht aktiv ist, die aber künftig für das Unternehmen relevant sein könnten. Damit kann das Unternehmen neue Geschäftsmodelle flexibel und schnell testen und die Start-ups später bei Bedarf ins Unternehmen integrieren. Wichtig hierbei: Die auf diese Weise gegründeten Start-ups sind unabhängig vom Konzern, sie werden von erfahrenen „Serial Entrepreneurs“ geführt, und Siemens finanziert sie – ähnlich wie ein Venture-Capital-Investor. Je nach strategischem Interesse können zusätzliche externe Co-Investoren hinzugezogen werden. Bisher wurden auf diese Weise mehr als ein Dutzend Start-ups gegründet.

Investitionen in Start-ups: Die Venture-Capital-Einheit identifiziert junge Unternehmen und finanziert sie in der Aufbauphase. Vertreten in den USA, Europa und Asien, investiert Siemens Venture Capital (SVC) bereits seit 20 Jahren in innovative Neugründungen. Mit bisher mehr als 800 Millionen Euro Engagement in über 180 Start-ups war SVC einer der Top 10 Corporate Venture Capitalists im Jahr 2014. Dabei liegt der Schwerpunkt der Investitionen auf den Gebieten Industriesoftware und Cyber-Security, Energiemanagement, Mobilitätsmanagement, Molekulare Diagnostik sowie Point-of-Care-Diagnostik.

Sie möchten gerne weiterlesen?