Engineering-Beratung: Jobchancen für Ingenieure 1

Durchschnittlich konnten dabei die 25 führenden Engineering-Anbieter ihren Umsatz um 7,4 Prozent steigern. Jedoch mussten auch neun Unternehmen dieser Gruppe Umsatzrückgänge hinnehmen.

Für 2015 erwarten die von Lünendonk befragten Anbieter ein Marktwachstum von 4,5 Prozent, 2016 soll der Markt um 5,3 Prozent zulegen. Das zeigt die aktuelle Studie „Führende Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services in Deutschland“, die ab August verfügbar ist.

„Die führenden Anbieter haben sich 2014 sehr unterschiedlich entwickelt. Dabei profitieren die Engineering-Dienstleister einerseits von der großen Nachfrage, kämpfen andererseits jedoch mit hohen Übernahmequoten von Auftraggebern sowie mit einem engen Kandidatenmarkt“, beschreibt Hartmut Lüerßen, Partner von Lünendonk, die Herausforderungen in der Branche. So wechseln etwa zwei Drittel der Ingenieure beim Verlassen eines Engineering-Dienstleisters zu einem Kundenunternehmen. Angesichts einer durchschnittlichen Fluktuationsquote von 17 Prozent wird deutlich, wie wichtig dieser Rekrutierungskanal inzwischen für die Kundenunternehmen aus der Industrie geworden ist.

Für die Engineering-Dienstleister ergibt sich ein großes Wachstumshemmnis. Anbieter rechnen verstärkt mit einer Konsolidierung Der Anbietermarkt für Technologie-Beratung und Engineering Services in Deutschland ist im internationalen Vergleich sehr heterogen strukturiert und wenig konsolidiert. Bisher erwirtschaftet kein Unternehmen mehr als eine Milliarde Euro Umsatz in Deutschland. Das größte Anbieterunternehmen, die Bertrandt AG, Ehningen, erzielte im Geschäftsjahr 2014 hierzulande einen Umsatz von 801,7 Millionen Euro und weltweit 870,6 Millionen Euro. Inzwischen rechnen die Anbieter jedoch verstärkt mit einem Trend zur Konsolidierung. Die These, dass sich der Markt in den nächsten zwei Jahren stark konsolidieren wird, trifft für 32 Prozent der befragten Anbieter „sehr stark“ und weitere 42 Prozent „stark“ zu. Treibende Faktoren hinter dieser Einschätzung sind Trends wie die Bündelung größerer Aufgabenpakete und Reduzierung der Dienstleisterbasis bei großen Auftraggebern. Doch auch die geplante Regulierung der Zeitarbeit mit einer Höchstüberlassungsdauer von 18 Monaten sowie Equal Pay nach 9 Monaten spielen hier eine Rolle.

Die häufigsten Vertragsformen im Engineering sind Werkverträge und Dienstverträge. Das zeigt die aktuelle Studie. Diese Vertragsformen stehen für mehr als 70 Prozent der Zusammenarbeit mit Kundenunternehmen. Durchschnittlich 26 Prozent der Umsätze wurden im Jahr 2014 mit Arbeitnehmerüberlassung erzielt (Zeitarbeit). Aufgrund der komplexen Projekte sind Laufzeiten von zwei Jahren und mehr keine Seltenheit in der Engineering-Branche. „Wenn ein Auftraggeber durch eine Höchstüberlassungsdauer nach 18 Monaten zwangsweise per Gesetz gut eingearbeitete Ingenieure in den Projekten verlieren würde, ginge das zu Lasten der Qualität“, erläutert Lüerßen. „Die Dienstleistungsmärkte wie Technologie-Beratung und Engineering Services sorgen für Flexibilität und Innovation und werden für den Unternehmenserfolg und für den Standort Deutschland immer wichtiger. Flexibilität muss planbar bleiben“, so Lüerßen weiter.

Die vollständige Studie

Für die Lünendonk-Studie 2015 „Führende Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services in Deutschland“ wurden 33 führende Unternehmen analysiert. Sie wurde in fachlicher Zusammenarbeit mit Akka / MBtech, Altran und Randstad Professionals erstellt und ist Ende August unter www.luenendonk.de verfügbar.

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