Die technische Industrie steht auf digitale Sicherheitsmerkmale. Besonders beliebt ist das

Die technische Industrie steht auf digitale Sicherheitsmerkmale. Besonders beliebt ist das BitSecure. Das Rauschmuster kann einfach neben dem Datamatrix-Code auf dem Produkt oder Etikett integriert werden.

Die Konkurrenz schläft nicht. Manch einer, der erfolgreich sein will, bedient sich auch unlauterer Mittel. Neben Spionage, Sabotage & Co. ist auch das Kopieren von Produkten ein willkommenes Mittel. Um sich vor Know-how-Diebstahl und Image-Schäden zu schützen, gibt es jedoch sichtbare und unsichtbare Möglichkeiten für Unternehmen: Verborgene und digitale Sicherheitsmerkmale. Sie machen Plagiat-Herstellern das Leben schwer und helfen Firmen falsche Produkte schnell zu erkennen. Ein Einblick in die Welt der verborgenen Zeichen.

Schutz ist nicht gleich Schutz. Unternehmen haben viele Möglichkeiten ihre Produkte und ihr Know-how zu schützen. Das ist wichtig, denn vor allem die Konkurrenz aus China, aber auch andere Teile der Welt, sind bekannt dafür, Produkte „made in Germany“ zu plagiieren. Und wenn erst Kopien auf dem Markt sind, ist es meist schon zu spät, um zu reagieren.

Gütesiegel von Leica

Die sichtbaren Sicherheitsmerkmale sind einfach mit dem Auge zu verifizieren. Dazu zählen Hologramme und Kippfarben. Das sind Farben, die kippen –
etwa von Rot nach Gelb.

Deshalb sind Unternehmen besser damit beraten, sichtbare, verborgene oder digitale Sicherheitsmerkmale an beziehungsweise in ihre Produkte zu integrieren. Ein Anbieter von Produkt- und Dokumentenschutz ist Schreiner ProSecure. Seine Palette an Schutzmaßnahmen ist groß, weshalb die Beratung des Kunden beim Unternehmen an erster Stelle steht.

„Das Entscheidende ist, dass wir aus diesem großen Pool für die jeweilige Kundenanwendung das richtige Produkt finden“, erklärt Business Development Manager André Siebeneicher. Denn sonst habe der Kunde am Schluss ein Produkt, das gar nicht den gewünschten Zweck erfüllt. Am wichtigsten ist die Frage, wer am Ende das Sicherheitsmerkmal auslesen soll; mit welchem Gerät und zu welchem Zeitpunkt.

Die sichtbaren Sicherheitsmerkmale, wie Hologramme oder Kippfarben, können ohne jegliches Gerät verifiziert werden. Kippfarben sind dabei Farben, die von einer in die andere Farbe kippen, so zum Beispiel von Rot nach Gelb. Zusätzlich gibt es verborgene Sicherheitsmerkmale wie individuelle Pigmentmischungen, die mit einem Gerät ausgelesen werden.

Der nächste Schritt sind digitale Sicherheitsmerkmale. Mit einem Smartphone oder einem bestimmten Gerät werden hier die Informationen im Datamatrix-Code und Rauschmuster verifiziert. Als Erstes muss aber die Bedrohung eines Unternehmens festgestellt werden; dann werden die Sicherheitsmerkmale entwickelt. „Dementsprechend ist oft auch eine Kombination aus unterschiedlichen Merkmalen eine gute Lösung“, sagt Siebeneicher.

Individuelle Sicherheitslösungen

Als Beispiel nennt hier Siebeneicher die Logistiketiketten von Leica. Hier wurde ein Standard-Hologramm mit einer Kippfarbe, einer Tracking-Nummer zur Serialisierung und einem forensischen Merkmal kombiniert. Während man die Tracking-Nummer mit dem Gerät auslesen muss, sind Hologramme und Kippfarben schnell mit dem bloßen Auge zu verifizieren. „In der technischen Industrie haben wir mit Kippfarben nicht viele Anfragen, weil es den Unternehmen zu altmodisch ist. Sie wollen mehr digitale Merkmale“, weiß der Sicherheits-Experte.

Hier findet man auf Produkten eher die Taggants. Ihr großer Vorteil ist die Hitzebeständigkeit, weswegen Unternehmen sie auf Sicherungsschalter, Schalterschrank, auf dem Produkt oder Label einfach aufbringen können. Erst ab einer Temperatur von 2000 Grad zerstören sie sich. Taggants sind Spezialpigmente, die auf das Sicherheitslabel gedruckt und erst bei der Kontrolle mit einem handlichen Lesegerät sichtbar werden.

BitSecure von Schreiner Prosecure

Die technische Industrie steht auf digitale Sicherheitsmerkmale. Besonders beliebt ist das BitSecure. Das Rauschmuster kann einfach neben dem Datamatrix-Code auf dem Produkt oder Etikett integriert werden.

Schreiner stellt für jeden Kunden individuelle Mischungen her. Außerdem sind auch länderspezifische Mischungen für ein Unternehmen möglich. Darüber kann festgestellt werden, wo ein Produkt hergestellt oder ob es auch richtig verschickt wird. Wenn das nicht der Fall sei, wisse das Unternehmen, dass „ein Problem in der Logistikkette“ vorliege, sagt Siebeneicher.

Ein weiteres digitales Merkmal ist das BitSecure. Hier wird eine Datamatrix neben ein Rauschmuster auf Produkt oder Etikett aufgedruckt. Das Auslesen erfolgt über das Smartphone oder ein Handlesegerät. Der Vorteil: Das Merkmal kann direkt in ein Label oder direkt per Laser-Gravur auf das Bauteil aufgetragen werden. „Das ist vor allem für die technische Industrie interessant, weil hier sehr viele Unternehmen mit der Serialisierung anfangen. Egal ob das jetzt Automobilhersteller oder Zulieferer oder Elektronikhersteller sind“, erklärt Siebeneicher.

Einfache Einbindung

Auslesen des BitSecure von Schreiner Prosecure

Im BitSecure werden Informationen hinterlegt, etwa zur Serialisierung. Es wird mit dem Smartphone ausgelesen.

Der Datamatrix-Code ist eigentlich leicht zu fälschen. Das ändert sich in Kombination mit dem Rauschmuster. Dieses kann neben dem Code gedruckt beziehungsweise verborgen auf dem Etikett angebracht werden. Wenn der Kunde geheim halten will, dass er ein Sicherheitsmerkmal auf seine Produkte oder Etiketten integriert, bietet sich das BitSecure am besten dafür an. „Diese Merkmal kann man in einem minimalen Strich, der auch nur 0,6 Millimeter dick sein kann, einsetzen“, sagt der Schreiner-Mann.

So kann auch kostengünstig ein Sicherheitsmerkmal in bestehende Etiketten und Logos integriert werden. Das Typenschild  muss nicht aufwendig geändert werden. Laut Siebeicher ein Knackpunkt, über den man sich vorher kaum Gedanken mache.

Lesen Sie dazu auch:

Autorin: Felicitas Heimann, Redaktion

Sie möchten gerne weiterlesen?