Beginnen Sie dort mit den Design-Thinking-Regeln und -Prinzipien, wo es für Sie leicht ist.

  • Let's have fun
    Starten wir gleich mit einer Herausforderung: Spaß bei der Arbeit. Es ist eine innere Haltung, die Spaß bei der Arbeit erlaubt. Hirnforscher bestätigen, dass Freude bei der Arbeit bessere Ergebnisse und mehr Engagement bewirkt. Design Thinking beginnt Meetings und Workshops mit dem Locker-Machen. Hierfür wird teilweise mit Wort-Blödeleien kommuniziert oder eine Tisch-Kicker-Runde absolviert. Gut geeignet sind auch meine Minuten-Tool zur Terminvorbereitung.
    Probieren Sie es zu Beginn Ihres nächsten Meetings aus: kollektives Prusten wie ein Pferd (Lippen-Lockerer) mit kollektivem Lachen, das lockert auch den Geist.
  • Es wird nur nacheinander gesprochen
    Das Einhalten dieser uralten Regel muss der Moderator steuern.
  • Stay focused
    Der Moderator achtet auf die Straffung des Gespräches und weist auf Abweichungen vom eigentlichen Thema hin.
  • Avoid Criticism
    Vermeiden Sie Kritik im Sinne von 'Wegwischen einer Idee'. Vernichtende Kritik tötet jedes Gespräch und jede Motivation, sich einzubringen. Geben Sie stattdessen wertfreies Feedback. Das benötigt eine wertschätzende Haltung auf der Seite des Feedback-Gebers und eine Kritikfähigkeit seitens des Feedback-Empfängers.
    Das bedeutet nicht, dass gemachte Fehler unter den Tisch gekehrt werden. Die Kommunikation sollte klar und sachorientiert sein. Eine positive Fehler- und Feedback-Kultur ist hilfreich.
  • Leave titles at the door
    Diese Regel steht in direktem Zusammenhang mit ' Let's have fun ' und auch mit der Führungskraft als Moderator und Coach. Es ist leichter, multidisziplinär und mit unterschiedlichen Hierarchiestufen und Altersgruppen zu kommunizieren und zu arbeiten, wenn eine lockere, offene Atmosphäre vorherrscht.

Ein Moderator ist unabdingbar

An dieser Stelle halte ich es für notwendig darauf hinzuweisen, dass für die Umsetzung ein Moderator unabdingbar ist: um die Regeln zu Beginn der Sitzung zu kommunizieren und für deren Einhaltung zu sorgen. Das eigene Verhalten sollte dabei eine Atmosphäre von Offenheit erzeugen, im Sinne der Rolle der Führungskraft 4.0 als Coach. Auch das muss geübt werden. Es sei denn, Sie praktizieren diese Art der Kommunikation bereits. Viele dieser Praktiken sind ja seit Jahrzehnten bekannt.

Mit der Zeit wird es sinnvoll sein, die Moderation rotierend dem Team zu überlassen, das ist Weiterentwicklung für jeden Einzelnen.

Nicht immer ist der Einsatz dieser Regeln angebracht. Beginnen Sie mit der neuen Kommunikation in Meetings und dort, wo es für Sie leicht ist. Sammeln Sie Erfahrungen und teilen diese mit Ihren Kollegen. Sehr wichtig ist es, dass dieses Experiment, das ja eine Weiterentwicklung für das Unternehmen werden soll, vom Top-Management getragen wird.

Der zweite Teil von "Die Zukunft vorbereiten: Fit für Agiles Arbeiten" folgt in der nächsten Kolumne am 5. September 2016.

Über die Autorin

Amanda Pur,
Business-Coach Amanda Pur, (Bild: Pur)

Amanda Pur ist Sängerin, Schauspielerin, Regisseurin und Autorin. Vor ihrer Ausbildung an der Berliner Hochschule für Musik und der Ausbildung mit klassischen Sängern, war sie als Managerin und IT-Spezialisitn in der freien Wirtschaft in großen Konzernen tätig. Jetzt bringt sie Kunst und Wirtschaft zusammen und gibt Trainings, Coachings und hält Vorträge zum Thema bessere Selbstdarstellung, Verbesserung der Ausstrahlung und Burnout-Vorbeugung.

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