
Ich bin der Stärkere: Männer zeigen gerne auch mal, dass sie der Chef sind. (Bild: lassedesignen / Fotolia.com)
Tagelang hatte die Managerin den Startworkshop für ihr IT-Projekt vorbereitet: Nach einem minutengenauen Fahrplan wollte sie das Team begrüßen, Inhalt und Ziele des Vorhabens erläutern und die wichtigsten Fragen zum Projekt klären. Fünfzig Minuten hatte sie für das Kennenlernen und die Vorstellungsrunde im Team eingeplant, die abschließende Fragerunde sollte höchstens eine halbe Stunde dauern. Aber: Für die notwendigen Diskussionen im Team fehlte am Ende die Zeit. Der Workshop, ohnehin gehetzt über die Bühne gebracht, brachte nicht alle gewünschten Ergebnisse. Einige Entscheidungen musste die Managerin offen lassen. Den Konflikt zwischen zwei Mitarbeitern konnte sie nicht mehr schlichten. Ein Kollege hatte sie gewarnt: Sorgfältige Vorbereitung ist wichtig im Projektgeschäft – solange kein übermäßiger Perfektionismus dabei im Spiel ist.
Die Startphase gilt als Achillesferse im Projekt. In den ersten Wochen werden die Weichen auf Erfolgskurs gestellt. Fachleute beobachten: Frauen führen und starten Projekte anders als Männer. Projektmanagerinnen investieren viel Zeit in die Vorbereitung. Beispielsweise durchdenken sie anfangs intensiv den Auftrag und ihr Projekt. Sie erwägen Risiken und Chancen, suchen Kontakt zu Interessengruppen des Vorhabens und wollen im Team Konsens über die Vorgehensweise erreichen. Anders Männer: Sie starten gerne schnell durch. Kaum zeigen die Pläne erste Konturen, so beginnt das Team bereits an technischen Lösungen zu arbeiten.
„Mit ihrer durchdachten Planung sind Frauen häufig im Vorteil“, weiß Cornelia Zimmer-Reps, Beraterin für Projektmanagement bei Next Level Consulting. Die Sorgfalt zu Anfang zahlt sich später aus. Das Perfektionsstreben kann für Projektmanagerinnen aber zur Falle werden. „Manchmal ist es von Vorteil, von den Männern zu lernen, dabei Unsicherheiten einzugehen und trotz kleinerer Lücken im Plan in das Projekt zu starten“, sagt die Projekt-Fachfrau. Damit kommen Projektmanagerinnen auch den Erwartungen ihrer Auftraggeber entgegen, die häufig schnelle Ergebnisse wünschen. Für den Projektstart empfiehlt Cornelia Zimmer-Reps eine fünfstufige Agenda:
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

Leistungshalbleiter aus dem 3D-Drucker
Mit Chipgehäusen für Leistungshalbleiter aus dem 3D-Drucker schafft die TU Chemnitz den nächsten Baustein für additiv gefertigte Antriebstechnik.Weiterlesen...

Robotik kann sich auf goldene Jahre freuen
Warum die Roboter-Automatisierung vor einem großen Boom steht - und was diese Entwicklung noch verhindern könnte.Weiterlesen...

Wertstromanalyse wird ins digitale Zeitalter übertragen
Die Wertstromanalyse ist ein wichtiges Werkzeug im Kontext der Automation. Eine Digitalisierung soll sie künftig massiv beschleunigen.Weiterlesen...

Präzises und stabiles Antriebssystem für FTS
Nidec Graessner liefert für FTS leistungsfähige Antriebslösungen für mehr Performance und Energieeffizienz.Weiterlesen...

Neues ASi-5/ASi-3-Adressiergerät
Um ASi Teilnehmer aller Generationen im Feld einfach in ASi Netzwerke einzubinden, hat Bihl+Wiedemann ein modernes ASi-5/ASi-3 Handadressiergerät entwickelt.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit