Vorteile wie geringes Gewicht und modularen Aufbau teilt Strapano mit anderen Systemen von Arno Arnold. Ebenso wie die ökonomische und ökologische Möglichkeit, auch einzelne Bleche auszutauschen. „Im Vergleich zu früher spielt die Ökologie heute eine wichtige Rolle“, erklärt Weinmann-Mang. „Wir schauen sehr darauf, dass die Materialien bei einer eventuellen Demontage getrennt entsorgt werden können. Wir haben viele werkzeugfrei montierbare Teile und man kann bei uns Einzelteile ersetzen, sodass in einem Schadensfall nicht die ganze Abdeckung getauscht werden muss. Bei Bedarf lässt sich die Abdeckung bei einer Maschinenumrüstung auch verlängern oder kürzen. Das ist ja auch alles eine Kostenfrage.“ Zudem sind die Arnold-Systeme sehr kompakt. Denn egal wie elegant eine Schutzabdeckung daher kommt, der eigentlichen Funktion einer Maschine soll möglichst viel Raum gewährt werden.

Im Gespräch mit Simone Weinmann-Mang, Arno Arnold

Simone Weinmann-Mang, Arno Arnold.
Simone Weinmann-Mang, Inhaberin und Geschäftsführerin, Arno Arnold im Interview. (Bild: ke NEXT/ Deyerler)

"Von der Qualität her die Stradivari der Schutzabdeckung“

Von erlesenen Musikinstrumenten hin zu qualitativ hochwertigen Maschinenbauteilen, dieser Weg scheint ungewöhnlich. Dass die Historie des Unternehmens auch die heutigen Produkte noch beeinflusst, erfuhr ke NEXT im Gespräch mit der Firmenchefin Simone Weinmann-Mang.

Sie leiten den Familienbetrieb Arno Arnold in der fünften Generation. Wann kamen Sie ins Unternehmen?

Meine Ur-Ur-Großvorfahren haben vor über 150 Jahren eine Fabrik im Erzgebirge gekauft, deren Besitzer nach Amerika ausgewandert war. Seither ist das Unternehmen in Familienbesitz. Von der Ausbildung her bin ich Juristin, und als 1984 mein Vater unerwartet starb, hatte ich gerade mein erstes Staatsexamen geschafft. Da stand ich vor der Entscheidung, mit Jura weiterzumachen oder die Verantwortung für ein Familienunternehmen mit langer Tradition zu übernehmen. Zusammen mit meinem Mann habe ich mich dann entschlossen, die Firma zu übernehmen, auch aus Respekt meinen Vorfahren gegenüber. Mein großes Glück war, dass mein Mann BWL studiert hatte, sodass er diesen Teil der Geschäftsführung übernehmen konnte. Ich kümmere mich um das Marketing, Personal, und juristische Dinge wie Vertragsprüfungen.

Das Unternehmen hat ja zu Beginn Musikinstrumente gefertigt. Ist heute noch etwas von der Musik übrig?

Zusammen mit dem Tango hat das von meinen Vorfahren gefertigte Bandoneon um 1900 die Kneipen und Bordelle der Welt erobert, vor allem in Südamerika. Unser Haus hat das letzte Bandoneon aber 1971 gefertigt, die Musik hatte sich gewandelt, neue Orgeln haben den Klang elektronisch erbracht. Zudem lag unser Fokus da schon überwiegend im Industriebereich. Aber ich finde, manchmal spannt sich der Bogen doch wieder zum Tango. Wenn man so eine Werkzeugmaschine im Einsatz sieht, wenn sie abwechselnd die ganz feinen Bewegungen und dann ganz schnelle, große Bewegungen macht, ist irgendwo auch der Rhythmus des Tangos wieder zu finden. Außerdem strahlt es auf unseren Anspruch aus: Die Bandoneons von Arnold galten als die Stradivari der Handzuginstrumente. Dieser Verpflichtung haben wir uns heute auch im Maschinenschutz verschrieben, indem wir High-End-Produkte im Bereich des flexiblen Maschinenschutzes entwickeln und herstellen.

Wie äußert sich das konkret?

Wir liefern hohe Qualität und scheuen uns auch vor schwierigen Anforderungen seitens der Kunden nicht. Zu uns kommen Kunden oft mit konkreten Problemen, die wir zusammen mit ihnen lösen. Da geht es um Störkonturen im Bearbeitungsraum oder eine schwierige Einbaulage. Manchmal geht es darum, dass die Bewegung besonders schnell sein muss oder dass besonders widerstandsfähige Schutzabdeckungen gefordert sind. Zu diesem Zweck haben wir ein sehr großes Entwicklungsteam. Unsere F+E-Abteilung ist sehr ideenreich, entwickelt und testet viel, sodass wir die mit der ersten Patentanmeldung 1930 begonnene Innovationskultur heute weiterführen können. Wir haben sehr viele Schutz-, Patent- und Gebrauchsmuster, von denen natürlich auch unsere Kunden profitieren. Arnold- Kunden können sich voll auf ihre Kernkompetenz, die Maschinenentwicklung konzentrieren- während wir tun, was wir können: Den geschützten Raum dafür liefern!

Was erwartet uns in der Zukunft?

Wir haben etwas Interessantes, das wir auf der EMO zeigen wollen. Ich möchte heute noch nicht zu viel dazu verraten, aber es geht darum, dass auch wir unseren Beitrag zu Industrie 4.0 leisten können. Lassen Sie sich überraschen. wk

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