Mensch mit humanoiden Roboter,

Der humanoide Roboter Aila wird mithilfe eines passiven Oberkörper-Exoskeletts gesteuert. (Bild: DFKI)

Vernetzte autonome Systeme können künftig dazu beitragen, zentrale gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme zu bewältigen. Sie treffen eigene Entscheidungen, lernen und reagieren auf unvorhergesehene Ereignisse. Dies demonstrieren auf dem Stand „Vernetzte Autonome Systeme“ in Halle 12 zahlreiche Exponate aus den unterschiedlichsten Anwendungsfeldern, wie der Produktion, dem Straßen- und Schienenverkehr, dem unmittelbaren Wohnumfeld oder der robotischen Weltraumexploration. Unter den Exponaten finden sich auch Ausstellungsstücke aus dem von acatech (Stand B63) koordinierten Arbeitskreis „Autonome Systeme“.

Hier engagieren sich über 60 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die Empfehlungen sowie Anwendungsbeispiele zum Einsatz autonomer Systeme entwickeln. Neben dem DFKI und acatech gehören viele weitere namhafte Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu den Ausstellern, insbesondere aus dem Bereich Robotik, aus der Fahrzeug- und Automobilwirtschaft sowie der Elektronik- und Softwarebranche.

Autonomer Schreit- und Fahrrover für den Mars

Roboter in der Wüste,
Der autonomer Schreit- und Fahrrover SherpaTT und Mikro-Rover Coyote III (hinten). (Bild: DFKI)

Das Robotics Innovation Center und die Universität Bremen präsentieren auf dem Stand den hybriden Schreit- und Fahrrover SherpaTT sowie den Mikro-Rover Coyote III, welche Ende 2016 erfolgreich ihre Fähigkeiten in der marsähnlichen Wüstenlandschaft des US-Bundestaats Utah unter Beweis stellten. Die vierwöchige Feldtestkampagne war Teil des Projekts FT-Utah (Field Trials Utah), das von der Raumfahrt-Agentur des DLR mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird. Dabei simulierten die autonomen Systeme zusammen mit einer in Bremen stationierten Kontrollstation eine komplette Weltraummission.

Intelligente Mensch-Roboter-Kollaboration

Roboterarm mit Menschen,
Das neu entwickelte Robotersystem ermöglicht eine sichere Zusammenarbeit von Mensch und Roboter. (Bild: DFKI)

Gemeinsam mit Volkswagen stellt das Robotics Innovation auf dem Stand „Vernetzte Autonome Systeme“ zudem das Vorhaben iMRK (intelligente Mensch-Roboter-Kollaboration) vor. Darin entwickelten die Projektpartner ein Robotersystem, das im Gegensatz zu heute etwa in der industriellen Produktion eingesetzten Systemen, die sichere Zusammenarbeit mit dem Menschen ermöglicht.

Dank einer sensorübergreifenden Umgebungserfassung ist es in der Lage, kollisionsfreie Dual-Arm-Manipulation in einem geteilten Arbeitsraum durchzuführen. Die Steuerung des Roboters, die auf der modularen und herstellerunabhängigen Software-Architektur Rock basiert, erfolgt dabei intuitiv mittels einfacher Gesten.

Roboter mit menschlichen Fähigkeiten ausstatten

Autonome Roboter meistern Aufgaben in der Produktion oder an für Menschen gefährlichen oder unzugänglichen Orten völlig eigenständig. Manche Arbeiten erfordern jedoch die feinmanipulatorischen Fähigkeiten des Menschen. Hier kommt die Telemanipulation ins Spiel, mit der sich Roboter über weite Distanzen hinweg steuern lassen.

Auf dem Messestand des BMBF, Halle 6, Stand A34, demonstriert das Robotics Innovation Center die Telemanipulation des humanoiden Roboters Aila mithilfe eines passiven Oberkörper-Exoskeletts. Dabei überträgt das Exoskelett die Bewegungen seines Benutzers direkt auf den Roboter, wodurch dieser feinmotorische Aufgaben an einem Schalterpanel durchführen kann. Das passive Exoskelett ist eine Vorstudie zu dem im BMBF-geförderten Projekt Capio entwickelten aktiven System, welches mit Elektromotoren ausgestattet und dadurch zur Kraftrückkopplung fähig ist. hei

Das DFKI stellt seine Roboter vom 20. bis 24. März 2017 auf der Cebit 2017 in Halle 12, Stand B63 und in Halle 6, Stand A34 aus.

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