Motoman im Einsatz,

Durch die Kombination der acht frei ansteuerbaren Achsen können alle Schweißungen in einer Aufspannung und ohne Schweißen in Zwangslage erreicht werden. Dies kommt der Qualität und der Prozesszeit zugute, da nicht noch von Hand umgespannt werden muss. (Bild: Robor)

Unternehmen wie Robor aus dem nahe Bern gelegenen Wünnewil sind selten geworden. Denn der Familienbetrieb existiert nicht nur seit über 170 Jahren. Seit der Gründung ist man dort auch auf die gleiche Produktgruppe spezialisiert: Winden für verschiedene Anwendungen. Das spricht für die Qualität der Produkte, die sich schon in den Anfängen herumgesprochen hat. Zunächst wurden vor allem robuste Stockwinden aus Eichenholz gefertigt. Ab 1935 kamen dann Stahlwinden hinzu. Eingesetzt werden die praktischen Multitalente bei ganz unterschiedlichen Gelegenheiten. Zum Beispiel auf Baustellen, im Handwerk, beim Rettungsdienst oder für Schleusentore von Wasserkraftanlagen. Neben den Standardprodukten werden spezifische Sonderlösungen angeboten, wobei der Kunde von der Konstruktion über die Herstellung bis zur Installation unterstützt wird. Die Vorteile solcher Winden gegenüber anderen Hebesystemen liegen dabei auf der Hand: Sie sind sehr robust, einfach zu bedienen, haben ein geringes Eigengewicht und sind unabhängig von Stromquellen.

Um ein hochwertiges Endprodukt herzustellen, kommt es vor allem auf die Qualität der Schweißnähte an. Während sie früher von Hand gemacht wurden, kommt bei Robor seit über 20 Jahren ein Roboter zum Einsatz. Nun wurde es Zeit, das alte Modell, das seinen Lebenszyklus überschritten hatte, durch einen neuen, den aktuellen Anforderungen entsprechenden Roboter zu ersetzen. Dabei entschied man sich für eine Lösung des Roboterspezialisten Yaskawa.

Mindestens so gut wie der Alte – oder einfach besser

Neuer Motoman,
Der Roboter ist sehr kompakt und der Platzbedarf gering. (Bild: Robor)

Die Grundanforderungen, die der geplante Neuroboter erfüllen sollte, waren schnell klar. „Natürlich sollte der neue Roboter mindestens genauso gut sein wie der alte. Durch die Neuanschaffung haben wir uns aber auch eine spürbare Verbesserung in puncto Anfahrgenauigkeit und Prozessstabilität erwartet“, erzählt Stephan Lüthi, Mitglied der Geschäftsleitung bei Robor. Mit dem Schweißroboter Motoman MA1440 konnten diese und andere Ziele ohne Weiteres erfüllt werden. Denn der Sechs-Achser zum Lichtbogenschweißen hat eine hohe Bahn- und Wiederholgenauigkeit. Das neu entwickelte Arm-Design (Hohlarm) mit zentraler Kabelführung erlaubt eine bessere Zugänglichkeit, minimiert den Verschleiß des Schlauchpaketes und verhindert Schweißfehler, da es nicht mehr zur sogenannten Peitschenwirkung kommt. Darüber hinaus vereinfacht sich dadurch die Wartung. Die innenliegende Kabelführung verhindert zudem, dass bei Schweißbewegungen Kabel anstoßen. Das garantiert neben der hohen Anfahrgenauigkeit höchste Schweißqualität.

„Wir haben mit dem Motoman MA1440 beste Erfahrungen gemacht. Bei unserem alten Roboter gab es immer wieder Positionierungsprobleme. Dann musste nachgeteacht werden, was Zeit kostete. Mit dem MA1440 konnten wir gleich in mehrfacher Hinsicht sparen. Durch die viel höhere Wiederholgenauigkeit und Prozessstabilität müssen unsere Mitarbeiter kaum noch nachteachen. Die Set-up-Zeit hat sich insgesamt deutlich reduziert. Das spart bei uns wertvolle Ressourcen und damit bares Geld. Denn im Produktionsprozess steht das Schweißen an zentraler Stelle. Fällt der Schweißroboter länger aus oder muss immer wieder neu programmiert werden, gerät der gesamte Produktionsablauf ins Stocken“, so Lüthi.
Die schlanke Bauweise dieses Schweißroboters ist zudem platzsparend, was industriellen Anwendungen entgegenkommt. Und mit sechs Kilogramm liegt die Traglast doppelt so hoch wie bei vergleichbaren Modellen seiner Klasse. Ebenso interessant: Am Roboter können unterschiedlichste Schweißbrenner und Sensoren angebracht werden.

Parallel schweißen und bestücken

Bei der Herstellung von Winden nimmt der Schweißprozess eine zentrale Rolle ein. Einige der Nähte sind so anspruchsvoll, dass sie nur von erfahrenen Schweißfacharbeitern gesetzt werden können. Solche Fachkräfte zu bekommen ist einerseits schwierig, andererseits teuer – zumal in der Schweiz die Lohnkosten relativ hoch sind. Der Schweißroboter rentiert sich daher doppelt. Er spart Lohnkosten und liefert zeitgleich eine extrem hohe, stets gleichbleibende Qualität. Das sind Argumente, die nicht nur bei Großunternehmen, sondern auch bei kleinen Betrieben für den Einsatz eines Roboters sprechen.

Es gab noch einen weiteren Aspekt bei der Entscheidung: Die Schweißlösung sollte möglichst aus einer Hand und von einem erfahrenen Anbieter kommen, der die Bedürfnisse von Betrieben mit Schweißanwendungen kennt. Mit dem MA1440 und dem Positionierer R2L250 sowie einem dazu passenden Schweißgerät konnte Messer Eutectic Castolin Schweiz all das bieten. Messer ist seit über 32 Jahren die Schweiz-Vertretung von Yaskawa und bietet neben dem Vertrieb auch den passenden Service. „Ich war überrascht, wie schnell die zwei Monteure den neuen Roboter eingebaut hatten“, so das Geschäftleitungsmitglied.

Schon nach wenigen Tagen konnte weiter produziert werden. Auch in der Projektphase waren die Ansprechpartner von Yaskawa stets präsent. „Das hat für ideale Planungsbedingungen gesorgt“, meint Lüthi. „Wir merken einfach, dass sich die Mitarbeiter dort hervorragend auskennen. Haben wir ein Problem, dann genügt meistens ein Anruf und alles kann per Telefon geregelt werden. Und wenn alle Stricke reißen, dann können wir ins Auto steigen und haben innerhalb von zwei Stunden unsere Ersatzteile. Das wird vermutlich nie nötig sein, aber es beruhigt doch sehr.“
Über die beidseitige Dreh-Kipp-Anwendung des Positionierers ist es zudem möglich, auf der einen Seite zu schweißen, während auf der anderen neu bestückt wird. Das spart Zeit und macht die Arbeitsabläufe noch effizienter. Dadurch wurden neben anderen Einsparungen auch zusätzliche Kapazitäten frei. In Verbindung mit kurzen Umrüstzeiten schafft das Möglichkeiten, um zusätzliche Aufträge bequem zu erledigen.jl

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