Annette Blumenschein,
Annette Blumenschein trainiert seit 1995 kreative Kompetenzen. (Bild: Dr. Helmut Rüb, HR-Fotografie)
  • Leben heißt Veränderung und es kann riskant werden, sich ständig auf Bewährtes zu verlassen. Dies hat der amerikanische Humorist und Illustrator Frank Gelett Burgess treffend auf den Punkt gebracht: „Falls Sie in den vergangenen Jahren keine wichtigen Überzeugungen aufgegeben haben oder neue angenommen haben, dann sollten Sie einmal Ihren Puls fühlen. Vielleicht sind Sie schon tot.” Dies sollte man - im übertragenen Sinne – öfter tun, indem man sich vergegenwärtigt, welche neuen Erkenntnisse, Überzeugungen und auch Prinzipien man sich im letzten Jahr angeeignet hat.
  • Von besonderer Bedeutung ist ein Innehalten, ein Sich-bewusst-werden über derartige Regelvorgaben und ihre unumstößliche Gültigkeit, damit Prinzipien nicht zu Dogmen beziehungsweise ausbremsenden Elementen werden und dadurch zum Selbstzweck. Halten Sie immer wieder in Ihrem Alltag inne, um ganz bewusst zu überprüfen und zu hinterfragen: passt das noch so? Bietet dieses Prinzip noch eine sinnvolle Orientierung, einen Rahmen meines Handelns? Oder hat sich eine Überzeugung von einem Glaubenssatz in einen Irrglaubenssatz gewandelt, weil sich die Situation und die Rahmenbedingungen als auch das Individuum und die Organisation geändert haben?
  • Klären Sie mit Menschen in Ihrem beruflichen Umfeld gemeinsam, welche Regeln gelten sollen und WIESO diese einen Nutzen habe. Damit beugen Sie dem Phänomen vor, dass Fremdbestimmung und Verordnung von oben eher autoritär erlebt und durch unterschiedlich starke Formen von Widerstand unterwandert werden. Fördern Sie Mitbestimmung und Zusammenarbeit im Team, dies beinhaltet auch die gemeinsame Erarbeitung der selbstauferlegten Regeln und Prinzipien.
  • Achten Sie auch in Kreativprozessen darauf, dass Regeln und Prinzipien sinnvoll angewendet werden: Sinnvoll ist es, prinzipiell auf die Einhaltung eines Kreativen Schutzraumes bei der Ideenfindung zu achten. Nicht sinnvoll ist es, immer die gleiche Ideenfindungstechnik einzusetzen, da sich sonst Abnutzungserscheinungen zeigen.
  • Notieren Sie auch die Prinzipien und Regeln, die Sie sich persönlich auferlegt haben, die Ihr Leben bestimmen und denen Sie folgen. Welchen folgen Sie gerne? Welche empfinden Sie eher als ein „notwendiges Übel“? Welche würden Sie gerne abschaffen oder ändern? Hier wird eine Entscheidung fällig: Entweder bewahren oder verändern oder verabschieden.

Buchtipp:

Noch mehr über Kreativitätsvampire können Sie nachlesen im Fachbuch von Annette Blumenschein und Ingrid Ute Ehlers: „Ideen managen - eine verlässliche Navigation im Kreativprozess“, Springer Gabler Verlag Wiesbaden 2015

Über die Autorinnen

Annette Blumenschein ist als Management-Beraterin und Trainerin für Kreativ-Kompetenz, Innovation und Führung deutschlandweit tätig. Als Moderatorin ist sie auch aktiv tätig für das Netzwerk „Querdenker International".

Ingrid Ute Ehlers ist Management-Beraterin mit internationaler Projekterfahrung. Als Trainerin und Moderatorin ist sie tätig in der Vermittlung von Kreativ-Kompetenz, im Projektmanagement und in Veränderungsprozessen.

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